Zwei Millionen Menschen weniger Chinas Bevölkerung schrumpft weiter
17.01.2024, 06:55 Uhr Artikel anhören
China verlor 2022 bereits den Titel als bevölkerungsreichstes Land an Indien.
(Foto: picture alliance / Caro)
Die chinesische Führung überlässt wenig dem Zufall, auch die Bevölkerungsentwicklung nicht. Trotz 2016 aufgehobener "Ein-Kind-Politik" wächst die Bevölkerung nicht, im Gegenteil. Das zweite Jahr in Folge leben weniger Menschen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Chinas Bevölkerung ist 2023 das zweite Jahr in Folge geschrumpft - und der Rückgang der Einwohnerzahl hat sich beschleunigt. Chinas nationale Statistikbehörde erklärte, Ende vergangenen Jahres hätten knapp 1,41 Milliarden Menschen in China gelebt. Das waren mehr als zwei Millionen weniger als Ende 2022.
Der Bevölkerungsrückgang fiel zudem mehr als doppelt so groß aus wie im Vorjahr: 2022, als China das erste Mal seit dem Anfang der 1960er Jahre ein Schrumpfen seiner Bevölkerung registrierte, war die Einwohnerzahl - den offiziell veröffentlichten Daten zufolge - um rund 850.000 Menschen zurückgegangen. Im vergangenen Jahr musste China den Titel des bevölkerungsreichsten Landes der Welt an Indien abgeben.
Geburtenzahlen sinken
Hintergrund der Entwicklung in China sind sinkende Geburtenzahlen. Experten führen dies auf steigende Lebenshaltungskosten und die Tatsache zurück, dass mehr Frauen Jobs annehmen und ein Studium anfangen. Laut der chinesischen Statistikbehörde kamen in dem Land im vergangenen Jahr 9,02 Millionen Babys auf die Welt.
China hatte 2016 die in den 1980er Jahren angesichts von Befürchtungen vor einer Überbevölkerung eingeführte "Ein-Kind-Politik" abgeschafft. Seit 2021 dürfen Paare drei Kinder bekommen. Inzwischen versuchen die chinesischen Behörden, die Geburtenrate mit staatlichen Unterstützungen und öffentlichen Kampagnen nach oben zu treiben.
Quelle: ntv.de, als/AFP