Ausgebeutet und missbraucht 250.000 Kinder sind Soldaten
12.02.2007, 12:05 UhrTrotz weltweiter Ächtung geht nach UNICEF-Angaben der Missbrauch von Jungen und Mädchen als Kindersoldaten in vielen Ländern in großem Stil weiter. Zum Internationalen Gedenktag für Kindersoldaten kritisierte das UN-Hilfswerk am Montag in Köln, weltweit würden schätzungsweise 250.000 Kinder und Jugendliche von skrupellosen Machthabern und Milizenchefs ausgebeutet.
Ein Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention verbiete den Einsatz von unter 18-Jährigen im Krieg. Dennoch würden die Verantwortlichen kaum zur Verantwortung gezogen, kritisierte der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Dietrich Garlichs. Der politische Druck auf die Konfliktparteien müsse verstärkt werden, um dem "zynischen Missbrauch von Kindern als Soldaten" entgegenzuwirken.
In zwölf Ländern werden viele Kinder und Jugendliche demnach militärisch eingesetzt: Kongo, Burundi, Myanmar, Elfenbeinküste, Somalia, Sudan, Tschad, Uganda, Philippinen, Kolumbien, Nepal und Sri Lanka. Etwa 40 Prozent sind Mädchen. Nach UNICEF-Angaben werden sie zudem häufig sexuell missbraucht. Ehemalige Kindersoldaten sind oft traumatisiert und werden selbst von den Angehörigen abgelehnt, da sie auch zu Gewalttaten gegen die eigene Gemeinschaft gezwungen waren.
Quelle: ntv.de