Obama veröffentlicht Geburtsurkunde 4.8.1961, 19.24 Uhr, Honolulu
27.04.2011, 19:09 UhrImmer wieder zweifeln politische Gegner und Verschwörungstheoretiker den Geburtsort von US-Präsident Obama an. Dieser will nun einen Schlussstrich ziehen und veröffentlicht seine Geburtsurkunde. Die Diskussion habe von wichtigen Aufgaben abgelenkt, sagt er zu seinen Kritikern.
Mit der Veröffentlichung seiner Geburtsurkunde ist US-Präsident Barack Obama Verschwörungstheorien über eine angebliche Geburt im Ausland entgegen getreten. Das Weiße Haus machte erstmals eine Kopie der vollständigen Urkunde öffentlich. "Wir haben keine Zeit für diese Dummheiten", sagte Obama, der die Kontroverse um seinen Geburtsort als Ablenkung in "schwierigen Zeiten" kritisierte.
Aus dem veröffentlichten Dokument geht hervor, dass Obama am 4. August 1961 um 19.24 Uhr in Honolulu im Bundesstaat Hawaii das Licht der Welt erblickte. Laut Artikel 2 der Verfassung müssen Präsident und Vizepräsident der USA in dem Land geboren sein. Eine Kurzversion seiner Geburtsurkunde hatte Obama bereits während des Präsidentschaftswahlkampfes 2008 im Internet veröffentlicht. Doch in konservativen Kreisen hielt sich das Gerücht, das erste schwarze Staatsoberhaupt des Landes sei gar kein gebürtiger US-Bürger.
In den vergangenen Wochen hatte die Kontroverse an Fahrt gewonnen. Vor allem Immobilienmagnat Donald Trump, der mit dem Gedanken der republikanischen Präsidentschaftskandidatur spielt, schürte Zweifel an Obamas Geburtsort. Der Bundesstaat Arizona verabschiedete Mitte April ein Gesetz, wonach Präsidentschaftskandidaten einen US-Geburtsnachweis erbringen müssten. Die Regelung wurde allerdings von Gouverneurin Jan Brewer wieder kassiert.
Trump feiert sich selbst
"Normalerweise würde ich zu so etwas keinen Kommentar abgegeben", sagte Obama im Weißen Haus. Die USA müssten "enorme Herausforderungen" wie die Sanierung des Staatshaushaltes und die Schaffung von Arbeitsplätzen überwinden. "Aber dazu werden wir nicht in der Lage sein, wenn wir abgelenkt sind", mahnte der Präsident.
Obama übte auch Kritik an den US-Medien, die den Verschwörungstheorien zu seinem Geburtsort zu viel Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Die ganze Woche über sei die beherrschende Nachricht seine Geburtsurkunde gewesen und nicht die "monumentalen Entscheidungen, die wir als Nation zu treffen haben".
Trump trat ebenfalls vor die Kameras und rühmte sich, für die Offenlegung der Geburtsurkunde gesorgt zu haben. "Ich habe etwas erreicht, was niemand sonst erreichen konnte", sagte er bei einer Presskonferenz im Bundesstaat New Hampshire. Zugleich verlangte Trump, dass das veröffentlichte Dokument noch auf seine Echtheit überprüft werden müsse.
Quelle: ntv.de, AFP