Politik

Al-Baschir sagt Teilnahme ab AU-Gipfel in Uganda

In der ugandischen Hauptstadt Kampala beraten die Chefs der 53 Mitgliedstaaten Afrikanischen Union (AU) unter anderem über die Stabilisierung Somalias. Bereits beschlossene Sache ist die Verstärkung ihrer Einsatztruppe AMISOM für den Kampf gegen die radikalislamische Shebab-Miliz in dem Land.

Am Afrika-Gipfel nimmt auch der libysche Staatschef Gaddafi teil.

Am Afrika-Gipfel nimmt auch der libysche Staatschef Gaddafi teil.

(Foto: AP)

Staats- und Regierungschefs der 53 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union (AU) sind in der ugandischen Hauptstadt Kampala zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen zusammengekommen. Überschattet wird das Treffen von Terroranschlägen somalischer Extremisten vor zwei Wochen in Kampala. Dabei waren mehr als 70 Menschen getötet worden. AU-Kommissionspräsident Jean Ping sprach von einem „abscheulichen Angriff“.

Mütter- und Kindersterblichkeit zu hoch

Auf dem Gipfel soll vor allem die Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit auf dem Kontinent diskutiert werden, die in Afrika höher als sonst auf der Welt ist. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF werden jedes Jahr in Afrika rund 30 Millionen Frauen schwanger - und 125.000 Frauen und 870.000 Neugeborene sterben innerhalb der ersten Woche nach der Geburt.“

Stabilisierung Somalias angestrebt

Der somalische Präsident Sheik Sharif Sheik Ahmed ist seit Januar 2009 im Amt.

Der somalische Präsident Sheik Sharif Sheik Ahmed ist seit Januar 2009 im Amt.

(Foto: REUTERS)

Doch es geht auch um Maßnahmen zur Stabilisierung Somalias. Die somalische Übergangsregierung des gemäßigten Islamisten Sheik Sharif Ahmed wird von radikalislamischen Milizen in schwere Bedrängnis gebracht. Eine dieser Gruppen, die Al-Shabaab-Miliz, hatte sich zu den Selbstmordanschlägen in Kampala bekannt. Bereits in den vergangenen Tagen, als die AU-Staaten auf Ministerebene tagten, haben Dschibuti und Guinea ihre Bereitschaft erklärt, die AU-Friedenstruppen in Somalia zu verstärken. Derzeit sind im Rahmen der AMISOM-Mission rund 6000 Soldaten aus Uganda und Burundi in dem Krisenstaat am Horn von Afrika stationiert.

Gipfel ohne Al-Baschir und Mubarak

Der mit internationalem Haftbefehl wegen Völkermords gesuchte sudanesische Präsident Omar Al-Baschir hatte seine Gipfelteilnahme kurzfristig abgesagt.

Al-Baschir wird mit internationalem Haftbefehl wegen Völkermords gesucht.

Al-Baschir wird mit internationalem Haftbefehl wegen Völkermords gesucht.

(Foto: dpa)

Al-Baschir war trotz zweier Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen Kriegsverbrechen in der westsudanesischen Krisenregion Darfur zu dem Gipfel eingeladen worden. Al-Baschir war erst vergangene Woche unbehelligt zu Gesprächen mit der tschadischen Regierung nach N'Djamena gereist, obwohl der Tschad die römischen Statuten unterzeichnet hat und danach verpflichtet gewesen wäre, ihn festzunehmen.

Auch der ägyptische Präsident Husni Mubarak nimmt nicht an dem Gipfel teil. Die Kairoer Tageszeitung „Al-Shurouq“ zitierte einen Mitarbeiter des Präsidenten, der dessen Fernbleiben mit „Sicherheitsbedenken“ begründete. Er trat damit den bereits seit Wochen anhaltenden Spekulationen über angebliche Gesundheitsprobleme des 82-Jährigen entgegen.

Quelle: ntv.de, dpa

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