Politik

Gedenken an 9/11 Absolute Stille am Ground Zero

Mit Gedenkfeiern und Schweigeminuten haben Millionen Amerikaner der Opfer der Anschläge am 11. September 2001 gedacht. Zu den Höhepunkten der Zeremonien gehörte die Enthüllung einer nationalen Gedenkstätte für die 184 Menschen, die ums Leben kamen, als Terroristen ein Flugzeug ins Pentagon steuerten. Präsident George W. Bush selbst weihte das Denkmal auf dem Ministeriumsgelände ein und würdigte dabei neben den Toten auch die US-Soldaten, die in verschiedenen Teilen der Welt für Frieden und Freiheit kämpften.

Der ehemalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sprach in einer bewegenden Rede rückblickend von einer dunklen Nacht für Amerika, die zugleich aber die Stärke der Nation offenbart habe.

Insgesamt waren bei den Anschlägen 3000 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen, als Terroristen zwei Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York steuerten. Eine vierte entführte Maschine wurde in Shanksville (Pennsylvania) bewusst von Passagieren zum Absturz gebracht, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern.

Blumenmeer am Ground Zero

In New York versammelten sich Tausende zu einer Gedenkfeier in der Nähe von Ground Zero, dem einstigen Standort der zerstörten Zwillingstürme. Oft mit Tränen in den Augen verlasen Familienmitglieder und Studenten die Namen der 2751 unschuldigen Menschen, die unter den Trümmern des World Trade Centers begraben wurden. Viele Trauernde trugen Fotos ihrer Angehörigen, niedergelegte Rosen verwandelten den Platz in ein Blumenmeer.

Um 08.46 Uhr Ortszeit herrschte in der riesigen Menge für eine Minute absolute Stille - es war genau die Zeit, in der die erste gekaperte Maschine in den Nordturm gerast war und ihn in Flammen gesetzt hatte. Um 09.03, 09.59 und 10.29 Uhr folgten weitere Schweigeminuten, die an den Einschlag der zweiten Maschine und an den Zusammenbruch der beiden Bürohochhäuser erinnerten. Bush und seine Frau Laura gedachten der Opfer um 08.46 Uhr still auf dem Südrasen des Weißen Hauses.

Eine Bank für jedes Opfer

Die aus Spenden finanzierte etwa 15 Millionen Euro teure Pentagon- Gedenkstätte besteht aus 184 Stahlbänken unter jeweils einem kleinen Wasserbecken - eine Bank für jedes Opfer, identifiziert durch eine Namenplakette. Die für die Öffentlichkeit zugängliche Parkanlage soll zum Reflektieren einladen. Es ist das erste nationale Denkmal für Opfer des 11. September.

Bush versprach, dass die Toten niemals vergessen würden. Der Tag werde kommen, an dem die meisten Amerikaner keine "lebende Erinnerung" mehr an den Tag der Anschläge hätten. Wenn sie das Denkmal besuchten, würden sie lernen, "dass das 21. Jahrhundert mit einem großen Kampf zwischen den Kräften der Freiheit und des Terrors begann", sagte der Präsident. Sie werden lernen, dass diese Generation der Amerikaner ihre Pflicht erfüllt haben: Wir sind nicht müde geworden, wir haben nicht gewankt, und wir haben nicht versagt. Sie werden lernen, dass Freiheit gesiegt hat."

Mut, Willen und Opferbereitschaft

Rumsfeld, der 2001 Pentagonchef war, äußerte sich ähnlich. Amerika habe die Nacht kennengelernt, sagte er vor den etwa 20.000 Zuhörern, darunter viele Hinterbliebene der Opfer. Aber in den dunkelsten Zeiten hätten die Amerikaner ihre besondere Gabe wiederentdeckt: Mut, guten Willen und Opferbereitschaft.

In New York sagte Bürgermeister Michael Bloomberg: "Diese Tragödie wird für immer in unseren Herzen und in unserer Geschichte lebendig bleiben.", Den ganzen Tag über konnten die New Yorker eine persönliche Botschaft auf die Holzpfähle schreiben, die einmal die Gedenkstätte für die Opfer tragen werden.

Quelle: ntv.de

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