Politik

Offizieller Bericht aus Irak Abu Nidal ist doch tot

Der palästinensische Terroristenführer Abu Nidal hat Selbstmord begangen. Das ist die offizielle irakische Lesart. Er habe sich in den Mund geschossen und sei acht Stunden später seinen Verletzungen erlegen, erklärte am Mittwoch der irakische Geheimdienstchef Tahir Dschalil Habusch.

Abu Nidal sei illegal von Iran und mit einem falschen jemenitischen Pass nach Irak eingereist, sagte Habusch auf einer Pressekonferenz in Bagdad, der ersten zu diesem Fall. Irak hat nie bestätigt, das sich der zeitweise weltweit meistgesuchte Terrorist im Land aufhält. Nach Informationen aus palästinensischen Kreisen im Westjordanland soll Abu Nidal, der mit richtigem Namen Sabri el Banna hieß, am Freitag tot in Bagdad aufgefunden worden sein. Sein Körper sei mit Einschusslöchern übersät gewesen, hieß es.

Habusch erklärte, seine Regierung sei 1999 von einem anderen arabischen Land darauf hingewiesen worden, dass sich Abu Nidal in Irak aufhalte. Danach seien Ermittlungen aufgenommen worden. Als jetzt sein Aufenthaltsort bekannt geworden sei, seien mehrere Polizisten zu seiner Wohnung geschickt worden, um ihn festzunehmen und vor Gericht zu bringen. Als sie bei ihm eintrafen, habe Abu Nidal erklärt, er müsse noch ins Bad gehen, um sich umzuziehen. Danach habe es einen Schuss gegeben. Abu Nidal sei dann sofort in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er acht Stunden später gestorben sei.

Mitte der 70er Jahre hatte Abu Nidal sich von der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) Jassir Arafats losgesagt, weil sie den Kampf gegen Israel nicht mehr entschieden genug führe. Seitdem verübte seine Gruppe auch Anschläge auf führende PLO-Mitglieder. Der Organisation werden seit 1973 Anschläge zur Last gelegt, bei denen in 20 Ländern 300 Menschen getötet und 650 verwundet wurden.

Quelle: ntv.de

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