Politik

Rechte sprechen mit Muslimen AfD bricht Gespräch mit Zentralrat ab

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(Foto: REUTERS)

Der Dialog zwischen AfD und dem Zentralrat der Muslime endet abrupt. In rund einer Stunde habe man keine gemeinsamen Positionen gefunden, heißt es danach. Das Gespräch habe nicht "auf Augenhöhe" stattgefunden, kritisiert die AfD.

Das Gespräch zwischen Vertretern der islamkritischen AfD und dem Zentralrat der Muslime (ZMD) ist nach etwa einer Stunde von Seiten der AfD abgebrochen worden. Offenbar waren beide Seiten nicht in der Lage, gemeinsame Positionen auszumachen, hieß es in abschließenden Erklärungen sowohl seitens der AfD als auch des Zentralrates der Muslime.

ZMD-Präsident Aiman Mazyek sagte nach dem Treffen, man habe der AfD versucht zu verdeutlichen, dass sich die Muslime in Deutschland durch eine grundsätzliche Diffamierung seitens der AfD bedroht fühlen. Das Recht auf eine freie Religionsausübung sei durch mehrere Punkte im AfD-Parteiprogramm bedroht und der ZMD habe erwartet, dass sich die AfD von den, aus Sicht Mazyeks grundgesetzwidrigen Positionen zurückziehe.

Die Vertreter der AfD hätten sich während des Gespräches zur Besprechung zurückgezogen. Nach einigen Minuten habe man den Gesprächspartnern des ZMD mitgeteilt, dass die Unterredung beendet sei.

"Nicht auf Augenhöhe"

Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry bestätigte im Anschluss, dass das Treffen seitens der AfD beendet wurde. "Wir mussten uns vorwerfen lassen, eine Partei aus dem dritten Reich zu sein. Man hat von uns verlangt, ein demokratisch beschlossenes Parteiprogramm zurückzunehmen." AfD-Sprecher Christian Lüth erklärte im Anschluss, der ZDM habe das Gespräch "nicht auf Augenhöhe" geführt.

Frauke Petry betonte, dass die AfD die Muslime in Deutschland und in Europa grundsätzlich als Risiko für das hiesige demokratische Gesellschaftssystem ansehe und verwies auf Studien, die besagen, dass ein Großteil der in Europa lebenden Muslime im Zweifel die Scharia als stärker gewichten würden als das westliche Wertesystem.

Die Alternative für Deutschland hatte Anfang Mai ein Parteiprogramm verabschiedet, in dem es heißt, "der Islam gehört nicht zu Deutschland". Daraufhin erklärte der ZMD-Vorsitzende, zum ersten Mal seit dem Ende der Nazi-Herrschaft gebe es in Deutschland eine Partei, "die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht".

Quelle: ntv.de, bdk

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