Politik

Karrieren in Kommunalpolitik AfD schickt "Macheten-Mann" und NPD-Frau

Ein vorbestrafter Schwulen-Hasser und eine Dame mit NPD-Vergangenheit in den eigenen Reihen sind für die AfD auf Kommunalebene offenbar kein Problem.

Ein vorbestrafter Schwulen-Hasser und eine Dame mit NPD-Vergangenheit in den eigenen Reihen sind für die AfD auf Kommunalebene offenbar kein Problem.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Der Unvereinbarkeitsbeschluss ist offenbar Nebensache: In Bernau bei Berlin lässt sich eine Frau in den Vorstand des AfD-Ortsverbandes wählen, die früher in NPD und DVU aktiv war. Und in Düsseldorf kandidiert ein "Macheten-Mann" für die AfD.

In Brandenburg hat ein AfD-Ortsverband einem Bericht zufolge eine frühere Stadtverordnete der rechtsextremen NPD in den Vorstand gewählt. Wie der RBB berichtet, saß Veronika U. von 2008 bis 2013 zunächst für die Deutsche Volksunion (DVU) und dann für die NPD in der Stadtverordnetenversammlung von Bernau.

Für ehemalige DVU- und NPD-Mitglieder gilt der sogenannte Unvereinbarkeitsbeschluss der AfD. Das bedeutet, sie dürfen nicht ohne weiteres Mitglied der AfD werden. Vor zwei Wochen sei die frühere NPD-Politikerin allerdings als Beisitzerin in den AfD-Vorstand gewählt worden.

Im Landesvorstand der AfD sieht man dem Bericht zufolge offenbar keinen Grund, sich von der früheren DVU/NPD-Stadtverordneten zu distanzieren. Der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende Daniel Freiherr von Lützow leitete demnach die Versammlung, bei der Veronika U. zur Beisitzerin gewählt wurde. Nach seinen Angaben gab U. bei der Wahl zu Protokoll, dass sie weder DVU- noch NPD-Mitglied gewesen sei. Das werde nun geprüft.

Die DVU hatte sich in den 90er Jahren als Auffangbecken für enttäuschte NPD-Wähler angeboten und teils überraschende Wahlerfolge erzielt. 2010 gingen die Reste der zerfallenen Partei in der NPD auf.

"Ich kriege die ganzen Schwulen hier alle raus!"

Auch in der Düsseldorfer Kommunalpolitik tritt eine Person mit zweifelhafter Vergangenheit für die Partei an. Bei der Wahl zum Düsseldorfer Stadtrat kandidiert der als "Macheten-Mann" in der Stadt bekannt gewordene Rentner Axel S. Dies berichteten mehrere lokale Medien, etwa die "Rheinische Post" und die "Neue Ruhr Zeitung" übereinstimmend.

Im vergangenen Jahr hatte der 76-Jährige in Düsseldorf für Schlagzeilen gesorgt, weil er im Düsseldorfer Hofgarten Büsche gestutzt hatte, in denen sich seiner Meinung nach Obdachlose und Schwule versteckt hielten. Er benutzte dazu eine Machete mit einer 23 Zentimeter langen Klinge. Auch Zelte von Obdachlosen hatte der Mann zerschnitten. Im Juni 2019 erwischten Mitarbeiter des Düsseldorfer Ordnungs- und Servicedienstes den Senior dabei. Er wurde anschließend zu einer Geldstrafe verurteilt.

Nur kurz nach seiner Verurteilung war er nach Angaben lokaler Medien erneut mit einer Machete wieder im Hofgarten unterwegs und rief dabei: "Ich kriege die ganzen Schwulen hier alle raus!"

Quelle: ntv.de, bdk

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