Politik

Versammlung der Stämme befürwortet Abkommen Afghanistan will die US-Truppen halten

Ende 2014 endet der internationale Militäreinsatz in Afghanistan. Für die Zeit danach ist der Status der US-Soldaten ungeklärt. Die Amerikaner verlangen Immunität für ihre Leute, Afghanistan zögert mit der Entscheidung. Nun gehen Stammesälteste und andere Würdenträger einen Schritt voran.

Der Afghanistan-Einsatz bedeutet für die Soldaten immer noch Lebensgefahr: Hier bringen sie einen verwundeten Kameraden zu einem Hubschrauber.

Der Afghanistan-Einsatz bedeutet für die Soldaten immer noch Lebensgefahr: Hier bringen sie einen verwundeten Kameraden zu einem Hubschrauber.

(Foto: REUTERS)

Die afghanische Stammesversammlung Loja Dschirga hat einem umstrittenen Sicherheitsabkommen mit den USA zugestimmt und damit womöglich verhindert, dass die Amerikaner frühzeitig ihre Truppen abziehen. Die afghanischen Delegierten forderten die Regierung auf, das Abkommen, das den Status der US-Truppen nach dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes Ende 2014 regeln soll, so schnell wie möglich zu unterzeichnen. Das Abkommen muss nun noch die Zustimmung des Parlaments finden und von Präsident Hamid Karsai in Kraft gesetzt werden.

Karsai hatte dafür geworben, die Unterzeichnung seinem Nachfolger zu überlassen, der im April gewählt werden soll. Die US-Regierung forderte hingegen eine Unterzeichnung des Abkommens bis zum Jahresende und drohte damit, andernfalls sämtliche Truppen abzuziehen.

US-Soldaten sollen nach 2014 ausbilden

In der Loja Dschirga sitzen 2.500 Delegierte. Ihr Wort hat in Afghanistan großes politisches Gewicht.

In der Loja Dschirga sitzen 2.500 Delegierte. Ihr Wort hat in Afghanistan großes politisches Gewicht.

(Foto: REUTERS)

In dem Abkommen geht es um den Status der US-Soldaten, die auch nach dem Ende des Kampfeinsatzes in Afghanistan bleiben sollen, um die dortigen Sicherheitskräfte weiter auszubilden und zu beraten. Die USA verlangen im Gegenzug rechtliche Immunität ihrer Soldaten vor einheimischen Strafverfolgern.

Die Loja Dschirga schlug allerdings in mehreren Punkten Änderungen an oder Zusätze zu dem Entwurf des Abkommens vor. Ihre Entscheidung ist nicht bindend. Das Wort der Stammesältesten, Geistlichen und anderen Würdenträger hat aber so großes Gewicht, dass Karsai sich darüber nicht ohne Weiteres würde hinwegsetzen können.

Bei der für den 5. April geplanten Präsidentschaftswahl darf Karsai nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten, allerdings bewirbt sich sein Bruder Kajum Karsai. Die erste demokratische Machtübergabe in der Geschichte des Landes gilt als wegweisend für den politischen Fortschritt in Afghanistan.

Quelle: ntv.de, jtw/AFP/dpa

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