Politik

Nahost-Friedensgespräche Ahmadinedschad hetzt wieder

Ahmadinedschad hetzt lange schon gegen Israel.

Ahmadinedschad hetzt lange schon gegen Israel.

(Foto: REUTERS)

Im Iran protestieren hunderttausende Regimeanhänger gegen die Wiederaufnahme der Nahost-Friedensgespräche. Israelische und amerikanische Fahnen gehen in Flammen auf. Präsident Ahmadinedschad nutzt die Gelegenheit für eine seiner bekannten Hasstiraden gegen Israel – er will das "zionistische Regime" zerstört wissen.

Im Iran gehen regelmäßig israelische Flaggen in Flammen auf.

Im Iran gehen regelmäßig israelische Flaggen in Flammen auf.

(Foto: AP)

Einen Tag nach den Nahost-Friedensgesprächen in den USA hat Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad an die Palästinenser appelliert, den bewaffneten Kampf gegen Israel fortzusetzen. Das Problem könne "nicht durch Gespräche mit den Feinden der palästinensischen Nation gelöst werden", sagte Ahmadinedschad anlässlich des jährlichen Al-Kuds-Tags. "Widerstand ist der einzige Weg zur Rettung der Palästinenser." Auch die jetzt begonnenen Gespräche seien zum Scheitern verurteilt. Ahmadinedschad rief die Länder der Region auf, sich gegen Israel zu verbünden. Das zionistische Regime sei ohnehin zum Untergang verdammt, so Ahmadinedschad in der Teheraner Universität.

Dem staatlichen Fernsehen zufolge gingen mehrere Millionen Menschen im ganzen Land auf die Straßen, um den 1979 von Ajatollah Ruhollah Chomeini begründeten Al-Kuds-Tag zu begehen. Sie riefen "Tod den USA" und "Tod für Israel". Die Demonstrationen wurden von strengen Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Sicherheitskräfte und Polizisten waren im Einsatz, um erneute Proteste gegen die Regierung zu verhindern.

Ein erster Schritt: Israels Premier Netanjahu (l.) und Palästinenserpräsident Abbas haben in Washington regelmäßige Gespräche vereinbart.

Ein erster Schritt: Israels Premier Netanjahu (l.) und Palästinenserpräsident Abbas haben in Washington regelmäßige Gespräche vereinbart.

(Foto: AP)

Die USA bewerteten unterdessen die ersten Friedensgespräche in Washington zwischen Israelis und Palästinensern seit knapp zwei Jahren positiv. Die Verhandlungen unterstrichen die Ernsthaftigkeit der Absichten auf beiden Seiten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas haben sich für den 14. und 15. September zu weiteren Gesprächen verabredet.

Die Hamas, führende Macht im Gazastreifen, lehnt die Gespräche erwartungsgemäß ab und will sie torpedieren. Sie kündigte weitere Anschläge an. Die Hamas ist mit der gemäßigten Fatah von Abbas verfeindet, die im Westjordanland herrscht. Bei zwei Anschlägen im Westjordanland waren zuletzt vier israelische Siedler getötet und ein Ehepaar verletzt worden. Zu den Taten bekannte sich der bewaffnete Flügel der Hamas.

Möglicherweise Volksentscheid

Ein großes Hindernis für den Frieden: Radikale Hamas-Kämpfer verfolgen den Nahost-Gipfel.

Ein großes Hindernis für den Frieden: Radikale Hamas-Kämpfer verfolgen den Nahost-Gipfel.

(Foto: AP)

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sucht für ein mögliches Friedensabkommen mit den Palästinensern offenbar eine breite Basis in der Bevölkerung. Er schließe eine Volksabstimmung dazu nicht aus, berichtete der israelische Rundfunk. Inhalt könnte die Zustimmung zu einer Zwei-Staaten-Lösung sein.

Aus der Umgebung des konservativen Regierungschefs verlautete, die Umsetzung eines Friedensabkommens werde lange dauern. Es werde sicher stufenweise umgesetzt und es werde immer wieder Überprüfungen geben. Als Hauptprobleme der Verhandlungen gelten die Grenzen eines künftigen Palästinenserstaates und die von den Palästinensern geforderte Rückkehr von Millionen Flüchtlingen. Weitere Stolpersteine sind der künftige Status Jerusalems und die jüdischen Siedlungen in den Palästinensergebieten.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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