Politik

Steuern und Strafe Ai Weiwei soll 1,3 Mio Euro zahlen

Ai Weiwei ist inzwischen Künstler von Weltinteresse.

Ai Weiwei ist inzwischen Künstler von Weltinteresse.

(Foto: AP)

Der nach zwei Monaten in Gewahrsam kürzlich freigelassene chinesische Künstler soll einem befreundeten Anwalt zufolge wegen angeblicher Steuerhinterziehung umgerechnet 1,3 Millionen Euro zahlen. Sollte der 54-jährige Systemkritiker sich weigern, müsse er mit rechtlichen Schritten gegen sich rechnen, sagte Liu Xiaoyuan. Ai habe die Forderung der Behörden am Montag erhalten und drei Tage Zeit, sich dazu zu äußern. Liu ist ein Freund Ais und hat dessen Familie rechtlich beraten.

Der Künstler war am vergangen Mittwoch einen Tag vor der Abreise von Ministerpräsident Wen Jiabao nach Europa auf Kaution freigelassen worden. Ihm wird Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Finanzbehörden fordern die Rückzahlung von umgerechnet 540.000 Euro an Abgaben sowie ein Strafe in Höhe von 760.000 Euro. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua hatte gemeldet, Ai habe seine Verbrechen gestanden und zugesagt, die nicht entrichteten Steuern nachzuzahlen.

Ai sagte zu der Forderung: "Ich muss das mit der Firma checken. Ich weiß nichts davon, und ich verstehe nichts davon." Ai war Anfang April festgenommen worden, als er in Peking in ein Flugzeug nach Hongkong steigen wollte. Ende April wollte er in Berlin ein Atelier eröffnen. Seine Familie sieht ihn als Opfer einer politischen Hexenjagd. Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua hatte die Polizei Ai freigelassen, weil er eine "gute Haltung" bewiesen und "seine Verbrechen" gestanden habe. Auch eine chronische Krankheit des Künstlers wurde als Begründung angeführt. Ai nimmt Medikamente wegen Diabetes und Bluthochdruck.

Quelle: ntv.de, rts

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