Nach dreieinhalb Jahren Al-Kaida-Geisel von Soldaten befreit
06.04.2015, 17:05 Uhr
(Foto: REUTERS)
Für die französischen Elitesoldaten ist es ein erfolgreicher Einsatz: Sie befreien einen Niederländer, der von Al-Kaida als Geisel gefangen gehalten wird. Weitere Geiseln sind noch in der Gewalt in der Terroristen.
Nach dreieinhalb Jahren Geiselhaft ist ein von der Terrororganisation Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) in Mali verschleppter Niederländer wieder auf freiem Fuß. Sjaak Rijke sei im Morgengrauen bei einem Einsatz französischer Elitesoldaten im äußersten Norden des Landes befreit worden. Dabei habe es auch mehrere Festnahmen gegeben, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit. Nach Angaben des niederländischen Außenministers Bert Koenders geht es Rijke "den Umständen entsprechend gut".
Bewaffnete Angreifer hatten im November 2011 auf einer Hotelterrasse von Timbuktu drei Ausländer entführt, darunter neben Rijke den Schweden Johan Gustafson und den Südafrikaner Stephen Malcolm McGown. Ein deutscher Tourist, der Widerstand leisten wollte, wurde getötet. Zu der Entführung bekannte sich der Al-Kaida-Ableger Aqmi.
Zwei Geiseln bleiben in Gefangenschaft
In einem im November 2014 von Aqmi veröffentlichten Video drängten Rijke und die französische Geisel Serge Lazarevic ihre Regierungen zu Verhandlungen über ihre Freilassung. Lazarevic kam wenig später im Tausch gegen vier in Mali inhaftierte Dschihadisten frei. Dagegen befinden sich Gustafson und McGown weiterhin in der Hand ihrer Entführer.
Außenminister Koenders erklärte, er sei glücklich und dankbar, dass diese "schreckliche Zeit der Ungewissheit" beendet sei. Rijke werde derzeit vom niederländischen Botschaftspersonal und niederländischen Soldaten betreut - Den Haag beteiligt sich seit rund einem Jahr mit 500 Soldaten am UN-Blauhelmeinsatz Minusma zur Stabilisierung Malis.
Frankreichs Präsident François Hollande erklärte, den französischen Soldaten sei es gelungen, die Entführer des Niederländers "auszuschalten". Einige der Dschihadisten seien bei dem Einsatz in der Sahelzone "getötet und verletzt" worden.
Quelle: ntv.de, jaz/AFP