Politik

Minister mit fehlerhafter Doktorarbeit Althusmann soll Vorsitz abgeben

Unter Druck: Althusmann spricht nur von Fehlern. Den Vorsatz bestreitet er.

Unter Druck: Althusmann spricht nur von Fehlern. Den Vorsatz bestreitet er.

(Foto: dpa)

Angesichts der Vorwürfe gegen Niedersachsens Kultusminister Althusmann, der in seiner Doktorarbeit gegen wissenschaftliche Regeln verstoßen haben soll, fordert die SPD den CDU-Politiker zum Rückzug als Vorsitzender der Kultusministerkonferenz auf.

Die Vorsitzende des Bundestags-Bildungsausschusses, Ulla Burchardt, hat den niedersächsischen Kultusministers Bernd Althusmann wegen der Vorwürfe gegen seine Doktorarbeit aufgefordert, sein Amt als Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK) ruhen zu lassen. Er solle dies unabhängig vom Ausgang der Prüfungen tun, "um die Institution KMK nicht zu beschädigen", erklärte die SPD-Politikerin. "Das ist Althusmann nicht nur allen Wissenschaftlern in Deutschland schuldig, die mit viel Fleiß, Recherche und Ausdauer an Promotionen und Habilitationen arbeiten."

Allein schon der Verdacht, dass der oberste politische Repräsentant der Bildungs- und Wissenschaftspolitik der Länder es bei seiner Arbeit mit der wissenschaftlichen Präzision nicht so genau genommen hat, schade dem Ansehen des Bildungsstandortes Deutschland, kritisierte Burchardt. Der CDU-Politiker Althusmann soll laut Presseberichten in seiner Doktorarbeit mehrfach gegen die Regeln der Wissenschaft verstoßen haben.

"Ansammeln von Titeln"

Burchardt sagte, viele Politiker sollten sich überdies fragen, "was das bloße Ansammeln von Professoren-, Doktor- und Honoris-Causa-Titeln eigentlich mit guter Politik im Alltag zu tun hat", so die SPD-Politikerin. "Kompetenz und Glaubwürdigkeit müssen für Politiker eigentlich wichtiger sein als Titelhuberei."

Die Universität Potsdam prüft derzeit Plagiatsvorwürfe gegen Althusmann. Der 44-jährige CDU-Politiker hatte "mögliche handwerkliche Fehler" eingeräumt, betont aber, dass es "keinen Täuschungsversuch von meiner Seite" gegeben habe. Mit einem Ergebnis der Prüfung rechnet Althusmann etwa in vier Wochen. Er ist seit gut einem Jahr Kultusminister in Niedersachsen und turnusgemäß Präsident der Kultusministerkonferenz.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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