Politik

Regierung beschuldigt PKK Angriff auf Politiker-Konvoi in Nord-Türkei

Die Personenschützer erwiderten das Feuer.

Die Personenschützer erwiderten das Feuer.

(Foto: AP)

Im Südosten der Türkei führen die PKK und das türkisches Militär einen blutigen Krieg. Nun kommt es erstmals außerhalb dieser Region zu einem offenen Gefecht. Die Regierung vermutet dahinter einen Plan der kurdischen Separatisten.

Kurdische Aufständische haben nach Angaben der türkischen Regierung eine Wagenkolonne des Oppositionspolitikers Kemal Kilicdaroglu angegriffen und sich ein Feuergefecht mit Soldaten und Personenschützern geliefert.

Nach Angaben von Innenminister Efkan Ala feuerten die Angreifer auf ein Militärfahrzeug, das dem Konvoi in einer gebirgigen Gegend im Nordosten der Türkei voranfuhr. Dabei seien drei Soldaten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Kilicdaroglu, Chef der Mitte-Links-Partei CHP, meldete sich türkischen TV-Berichten zufolge mit den Worten, er sei in Sicherheit und unversehrt.

Der türkische Innenminister verdächtigte die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK des Angriffs. Es sei bekannt, dass die PKK ihren Aktionsradius auch zum Schwarzen Meer hin ausweiten wolle, erklärte der Minister vor Journalisten. Eine Militäroperation, die Angreifer zu stellen, sei eingeleitet. Von der PKK gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Miliz kämpft seit drei Jahrzehnten um mehr Autonomie für die Kurden. In dem Konflikt sind bislang 40.000 Menschen ums Leben gekommen. Vor allem im Südosten des Landes kommt es immer wieder zu Anschlägen.

Auch prokurdische Partei verurteilt Angriff

Der Vorfall ereignete sich in der Nähe von Savsat in der nordöstlichsten türkischen Provinz Artvin. Auch die den Bus mit Kilicdaroglu begleitenden Wachleute hatten in Richtung der Angreifer geschossen, vermutlich in der Annahme, es könnte sich um einen Angriff auf den Parteichef handeln.

Unklar blieb zunächst, ob die Attacke tatsächlich dem CHP-Vorsitzenden oder den Soldaten an der Spitze des Konvois galt. Der Vorfall versetzte die türkische Politik in helle Aufregung: Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, Politiker von Regierung und Opposition verurteilten den Angriff, darunter auch die prokurdische HDP, die von der Regierung regelmäßig der Unterstützung für die PKK bezichtigt wird.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts

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