Politik

Afghanistan-Einsatz Ankunft erst Mittwoch

In Afghanistan wird Mittwoch früh die Ankunft des Erkundungsteams der internationalen Schutztruppe ISAF erwartet. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums teilte in Berlin mit, eine Luftwaffenmaschine vom Typ Airbus habe in der Neujahrsnacht London mit rund 150 Personen an Bord verlassen. Darunter seien auch neun Soldaten der Bundeswehr.

Nach einem Zwischenstopp im Golfstaat Oman werde das Team dann in eine britische Maschine umsteigen, die die Soldaten nach Afghanistan bringen solle. Die Ankunft an einem noch unbekannten Zielflughafen werde bis zum frühen Morgen erwartet. Die Bundeswehrsoldaten sollen die Grundlagen für den deutschen Einsatz im Rahmen der International Security Assistance Force (ISAF) legen.

So soll geprüft werden, unter welchen Bedingungen die Soldaten im Raum Kabul untergebracht und verpflegt werden können. Auch die medizinische Versorgung und logistische Fragen seien zu klären. Die rund 5000 Mann starke ISAF soll unter britischer Führung die Sicherheit in der Hauptstadt Kabul und der Umgebung gewährleisten und so die Interimsregierung in Afghanistan unterstützen.

Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping soll über die Größe der ISAF, ihre Zusammensetzung und den deutschen Beitrag entschieden werden, wenn das multinationale Erkundungsteam aus Afghanistan zurückgekehrt ist. Wie lang das Team bleiben wird, blieb zunächst offen. Die Bundesrepublik will sich mit bis zu 1200 Soldaten an der Truppe beteiligen. Der Bundestag hatte einem entsprechenden Mandat kurz vor Weihnachten zugestimmt.

Deutschlands Militärführer in Afghanistan

Er heißt Carl Hubertus von Butler, ist Brigadegeneral und Chef der Oldenburgischen Luftlandebrigade 31. Noch fehlt eine endgültige Bestätigung, doch nach Planung der Bundeswehr soll er das deutsche Kontingent der UN-Schutztruppe in Afghanistan führen.

Die Berufung hänge von der Struktur des internationalen Führungsstabs ab, hieß es beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam. Butler befehlige vor allem Fallschirmjäger, die das Gros der deutschen Einheit bildeten.

Die derzeitige Planung sieht die Entsendung von 770 deutschen Soldaten nach Afghanistan vor. Der Bundestag hat den Einsatz von maximal 1.200 Mann genehmigt. Im Januar will Deutschland eine Vorausabteilung von etwa 250 Fallschirmjägern nach Kabul entsenden.

Quelle: ntv.de

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