"Berliner Kreis" mit Steinbach Anti-Merkel-Gruppe formiert sich
10.12.2011, 17:41 Uhr
Die Konservativen der CDU - hier Erika Steinbach (l) - wollen Parteichefin Merkel nicht überall hin folgen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Man wolle nicht den offenen Konflikt mit der Parteiführung suchen, sagen Vertreter des "Berliner Kreises" der CDU. Doch die Gruppe, die sich kommende Woche gründen will, wendet sich gegen den Reformkurs von CDU-Chefin Merkel. Einige Mitglieder sind als streng konservativ bekannt: Erika Steinbach, Wolfgang Bosbach und Jörg Schönbohm.
Die vom Modernisierungskurs von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel enttäuschten Konservativen in der Partei formieren sich: Die Gruppe werde sich am kommenden Donnerstag erstmals öffentlich als "Berliner Kreis" vorstellen, berichtete die "Welt am Sonntag".
Der Gruppe sollen unter anderem Brandenburgs Ex-Innenminister Jörg Schönbohm, die Chefin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, und der Innenpolitiker Wolfgang Bosbach angehören. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung wird der Kreis angeführt von Christian Wagner, dem CDU-Fraktionschef im Hessischen Landtag.
Nach dem Bericht der "WamS" sind auch der mittelstandspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Christian von Stetten, und der sächsische Fraktionsvorsitzende Steffen Flath in dem Kreis dabei. Die Akteure suchten nicht den offenen Konflikt mit der Parteiführung, wie Wagner gegenüber der Zeitung betonte. "Wir versuchen innerhalb der CDU einen Beitrag zu leisten, dass unsere Wahlergebnisse wieder besser werden." Die CDU müsse sich auch um ihre Stammwähler kümmern. Nach Wagners Angaben haben sich die Verfechter eines konservativeren Profils schon seit zweieinhalb Jahren regelmäßig getroffen.
Der Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Volker Kauder, kritisiert die Gründung des neuen Kreises. "Mehr konservativ fordern, reicht nicht", sagte er der "WamS". Der Kreis müsse schon konkrete Positionen formulieren, um deutlich zu machen, ob und wo das Profil geschärft werden solle.
Quelle: ntv.de, AFP