Politik

Israels Staatspräsident zu Syrien Araber sollen Rebellen helfen

Schimon Peres.

Schimon Peres.

(Foto: REUTERS)

Dass ein israelisches Staatsoberhaupt eine arabische Militärintervention fordert, ist mehr als ungewöhnlich. Genau das hat Schimon Peres nun aber getan. Arabische Staaten sollen in Syrien einmarschieren. Peres sorgt sich um die Sicherheit Israels.

Arabische Truppen sollen in Syrien einmarschieren und eine provisorische Regierung bilden – das hat Israels Präsident Schimon Peres gefordert.  Die Vereinten Nationen sollten arabische Blauhelm-Truppen unterstützen, sagte Peres vor dem EU-Parlament. Es müsse sichergestellt werden, dass die chemischen Waffen in dem Bürgerkriegsland nicht in die falschen Hände geraten.

Schimon Peres und Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlamentes.

Schimon Peres und Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlamentes.

(Foto: AP/dpa)

Die Arabische Liga "kann und sollte eine provisorische Regierung in Syrien bilden, um das Massaker zu beenden", sagte Peres. Ein militärisches Eingreifen westlicher Staaten würde hingegen als Einmischung wahrgenommen. Ziel sei, die Verbrechen an der Bevölkerung zu stoppen und zu verhindern, dass Syrien in viele Teile zerfällt.

Israel befürchtet eine Machtübernahme durch radikale Islamisten in Syrien. In den vergangenen Monaten waren mehrere in Syrien abgefeuerte Granaten auf den von Israel besetzten Golanhöhen eingeschlagen. Ende Januar hatte Israels Luftwaffe ein Ziel in der Nähe von Damaskus angegriffen. Nach Angaben von Experten handelte es sich um einem Konvoi, der Flugabwehrraketen an die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon liefern sollte. Nach syrischer Darstellung wurde ein militärisches Forschungszentrum angegriffen.

Syrische Soldaten im Irak behandelt

Der Konflikt in Syrien greift auch immer mehr auf das Nachbarland Irak über. In der Stadt Mossul wurden sieben syrische Soldaten in ein Krankenhaus gebracht, die bei Gefechten mit syrischen Rebellen verwundet worden waren. Die Verletzten waren in der Nähe der Grenze aufgefunden worden. Einer der Soldaten starb im Krankenhaus.

Die stellvertretende Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition, Suhair al-Attasi, hofft, dass die Syrer bald eine Übergangsregierung bilden. Dies ist unter den Oppositionellen allerdings umstritten. Al-Atassi stammt aus einer Politikerfamilie. Sie hatte 2011 zu den ersten Demonstranten gehört, die gegen die Willkür des Regimes protestierten. Aus den Provinzen Homs und Idlib meldeten die Regimegegner neue Kämpfe. Auch in mehreren Vierteln der Hauptstadt Damaskus lieferten sich die Rebellen Gefechte mit den Regierungstruppen.

Quelle: ntv.de, dpa

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