Politik

Assad akzeptiert Ende der Gewalt Arabische Liga überzeugt Syrien

Proteste in Homs: Zwei Leichensäcke liegen neben einem Logo der Arabischen Liga.

Proteste in Homs: Zwei Leichensäcke liegen neben einem Logo der Arabischen Liga.

(Foto: REUTERS)

Mehrere tausend Menschen sind seit Ausbruch der Proteste gegen das Regime in Syrien getötet worden. Nun lenkt Präsident Assad ein. Auf Druck der Arabischen Liga will er auf Gewalt gegen die Opposition verzichten und einen "nationalen Dialog" beginnen. Doch Berichte über ein neues Massaker trüben das Bild.

Die Führung in Damaskus hat nach Angaben der Arabischen Liga deren Plan für ein Ende der Gewalt in Syrien akzeptiert. Die syrische Delegation habe die Forderungen bei einem Ministertreffen der Liga in Kairo "ohne Vorbehalte" angenommen, sagte ein Vertreter der Organisation. Der Plan sieht das "umgehende Ende" der Gewalt und den Abzug der Panzer vor, um das Vertrauen der "syrischen Straße" zu stärken. Anschließend soll ein "nationaler Dialog" unter Einschluss der Opposition begonnen werden.

Die syrische Delegation verlässt die Verhandlungen mit der Arabischen Liga.

Die syrische Delegation verlässt die Verhandlungen mit der Arabischen Liga.

(Foto: REUTERS)

Zwar hatten syrische Medien schon gestern Meldungen über einen Gewaltverzicht lanciert, allerdings gab es noch erhebliche Zweifel an deren Wahrheitsgehalt. Ein Mitglied einer Delegation vom arabischen Golf sagte am Rande der Beratungen: "Wir haben den Eindruck, dass die syrische Führung versucht, Zeit zu gewinnen."

Berichte über ein neuerliches Massaker scheinen diesen Eindruck zu bestätigen. In der Provinz Homs töteten Bewaffnete mindestens zehn Menschen, wie die in London ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte. Die Angreifer hätten in einer Fabrik in der Ortschaft Kafrlaha das Feuer eröffnet. Am Mittwoch sollen insgesamt 19 Menschen in Syrien ums Leben gekommen sein.

Ban fordert schnelle Umsetzung

Die syrische Führung ist wegen der andauernden Gewalt international isoliert. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der die Lage im Land als "inakzeptabel" kritisiert hatte, äußerte sich nun zufrieden über die Einigung. Diese Beschlüsse müssten so schnell wie möglich umgesetzt werden, "die Menschen haben zu lange gelitten".

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Berlin, sie sei sich mit Erdogan einig, "dass wir die Menschenrechtsverletzungen verurteilen".

Seit Monaten demonstrieren Bürger in Syrien gegen die Herrschaft von Präsident Baschar el Assad. Dessen Sicherheitsapparat unterdrückt brutal die Proteste im Land. Seit Beginn der Aufstände starben nach UN-Schätzungen mehr als 3000 Menschen. Assad warnte den Westen am Sonntag vor einer militärischen Einmischung. In der britischen Zeitung "Sunday Telegraph" sagte er, jegliche Intervention werde ein "Erdbeben" in der Region auslösen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen