Hartz und Aufschwung Arbeitsmarkt springt an
02.05.2007, 09:11 UhrDie Arbeitslosenzahl kann nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Bert Rürup im kommenden Jahr auf 3,5 Millionen sinken. In diesem Jahr erwarte er eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich 3,8 Millionen, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrates der Bundesregierung. Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, Thomas Straubhaar, erwartet, dass von 2006 bis 2008 mindestens 800.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Hartz wirkt
Nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, haben die lange umstrittenen Hartz-Reformen der früheren rot-grünen Bundesregierung entscheidend zum Rückgang der Arbeitslosigkeit beigetragen. "Es gibt erste Hinweise, dass die Hartz-Reformen tatsächlich wirken und die Beschäftigungsschwelle sinkt", sagte Zimmermann.
Die gute Konjunktur löse einen kräftigeren Aufschwung am Arbeitsmarkt aus als in früheren Jahren. Das liege an den verstärkten Vermittlungsaktivitäten der Jobcenter sowie an der personellen Auslastung der Unternehmen. Diese hätten in der Vergangenheit so viele Beschäftigte abgebaut, dass sie nun keine Reserven mehr hätten und neues Personal einstellen müssten.
Vier-Millionen-Marke unterschritten
Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt hat sich im April fortgesetzt. Erstmals seit November sank die Arbeitslosenzahl im April wieder unter die Vier-Millionen-Marke auf 3,967 Millionen. Dies waren rund 141.000 Erwerbslose weniger als im März und rund 824.000 weniger als vor einem Jahr, berichtete die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland im April um 9.000 auf 3,845 Millionen gesunken. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 11.000 ab, im Osten stieg sie dagegen um 2.000 an.
Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 9,5 Prozent. BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise sagte, der konjunkturelle Aufschwung belebe den Arbeitsmarkt weiterhin kräftig. Der Rückgang sei im April zwar schwächer ausgefallen als für die Jahreszeit üblich. Das liege aber auch daran, dass in diesem Jahr weniger Winterarbeitslosigkeit abzubauen sei. Die Zahl der offenen Stellen sei auf mehr als 900.000 von 640.000 im März stark gestiegen, hatte Arbeitsminister Franz Müntefering bereits am Dienstag auf einer Kundgebung mitgeteilt.
Quelle: ntv.de