Politik

Nordkorea ist misstrauisch Armee fühlt sich von US-Rückzug bedroht

Seit Jahren suchen US-Teams in Nordkorea nach Leichen gefallener Soldaten aus dem Korea-Krieg. Nun stellen sie die Suche ein, was Nordkorea offenbar misstrauisch macht. Das Regime fürchtet Feindseligkeiten, doch der wahre Grund könnte ein ganz anderer sein.

Die nordkoreanische Armee ist in Sorge über das Ende der US-Suche nach gefallenen Soldaten.

Die nordkoreanische Armee ist in Sorge über das Ende der US-Suche nach gefallenen Soldaten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die USA wollen nicht mehr nach vermissten gefallenen Soldaten aus dem Korea-Krieg (1950-53) suchen - was Nordkorea zu scharfer Kritik animiert. Das Regime ist misstrauisch: Ein Sprecher der Volksarmee unterstellte der US-Regierung, eine feindselige Politik zu betreiben und deshalb die Ausgrabungsaktionen gestoppt zu haben.

Als Folge davon würden jetzt die Überreste zahlreicher vermisster Soldaten "hier und da unbeachtet zurückgelassen" und aufgrund von Bauprojekten und Überflutungen verschwinden, hieß es nach Angaben der staatlich kontrollierten Medien in der Erklärung. Das kommunistische Regime in Pjöngjang will nach Ansicht von Beobachtern möglicherweise Washington bewegen, die Gespräche über die Suche wiederaufzunehmen.

Nach US-Medienberichten erhielt Nordkorea viel Geld für die Operation. Das notorisch klamme Regime könnte also in Wahrheit eher diesen Zahlungen hinterhertrauern, als tatsächlich konkrete Gefahren zu wittern. Zwischen 1996 und 2005 hatten US-Teams die vermutlichen sterblichen Überreste von mehr als 220 Soldaten in Nordkorea exhumiert.

Die Aktion wurde jedoch 2005 von den USA wegen Sicherheitsbedenken unterbrochen. 2011 wurde eine Fortsetzung vereinbart, die 2012 angesichts von Raketenstartplänen Nordkoreas erneut gestoppt wurde. Im Korea- Krieg starben rund 33.000 US-Soldaten, über 8000 gelten als vermisst.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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