Unruhe in Kingston Armee rückt vor
25.05.2010, 10:08 Uhr
Die Armee rückt schwerbewaffnet vor.
(Foto: dpa)
Beim Versuch, das von Kriminellen abgeriegelte Stadtviertels Tivoli Gardens in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston zu stürmen, ist ein Soldat getötet worden. Wie die lokale Presse berichtet, wurden zudem mehrere Polizisten und Soldaten verletzt. Damit sind seit der Verhängung des Ausnahmezustandes bei den blutigen Zusammenstößen mindestens drei Menschen ums Lebens gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden.
Starke Armee- und Polizeieinheiten versuchten, das Stadtviertel, in dem sich der mutmaßliche Gangsterboss Christopher "Dudus" Coke verschanzt hat, unter ihre Kontrolle zu bekommen. In den Straßen des Viertels waren schwere Explosionen zu hören und Rauchschwaden zu sehen. Der Ausbruch der Gewalt hatte sich Ende der vergangenen Woche an der Entscheidung der Regierung entzündet, Coke, einen gesuchten Drogenboss, an die USA auszuliefern.
Cokes Anhänger versperrten die Zufahrten zu Tivoli Gardens unweit des Stadtzentrums mit Barrikaden und verschanzten sich auch auf den Dächern der Häuser des Viertels, von wo aus sie die angreifenden Sicherheitskräfte beschossen.
Premierminister Bruce Golding sagte den Banden den Kampf an und verhängte in der Hauptstadt einen für einen Monat geltenden Ausnahmezustand. Inzwischen griffen die Unruhen auch auf die zur Metropolenregion zählenden Stadt Spanish Town über, wo am Morgen die Polizeiwache beschossen wurde. Auch aus anderen Stadtteilen wurden Schießereien gemeldet.
Quelle: ntv.de, dpa