Politik

Energie Atomkraft spaltet

(Foto: dpa)

In der Energiepolitik verläuft eine klare Front: Sicherheit und Bezahlbarkeit stehen gegen einen schnellstmöglichsten Umstieg auf erneuerbare Energien. Sicher und bezahlbar – das steht für FDP wie Union an erster Stelle, auch wenn beide Parteien erneuerbare Energien fördern wollen. Sie halten sich bei dem Umstieg allerdings nur an das von der EU vorgegebene Ziel, bis 2020 einen Anteil von 20 Prozent zu erreichen. Ihr Argument dabei: Die hohen Kosten eines schnellen Wechsels. Deshalb wollen beide Parteien auch die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke verlängern, moderne Gas- und Kohlekraftwerke sollen diesen Energiemix ergänzen.

Bei der für den Klimaschutz so wichtigen Reduzierung der Treibhausgase sind sich die möglichen Koalitionspartner allerdings nicht ganz so einig. Während die Union bis 2020 den CO2-Ausstoß auf 40 Prozent senken will, setzen die Liberalen auf das EU-Ziel von 30 Prozent. Die FDP lehnt zudem einen nationalen Alleingang Deutschlands ab, weil sie bei "Insellösungen" Produktionsverlagerungen ins Ausland befürchten.

Die SPD setzt dabei ebenso wie die Union das von der Bundesregierung vorgegebene Ziel einer CO2-Reduzierung um 40 Prozent bis 2020, während Grüne und Linkspartei noch einen Schritt weitergehen. Zwar wollen die Grünen bis 2020 auch nicht mehr erreichen, legen sich für 2050 aber 80 Prozent als Zielmarke. Die Linke will 2020 bereits 50 Prozent einsparen, 2050 sollen es 90 Prozent der Emissionen sein.

Rot-Rot-Grün stimmt überein

Einig sind sich Rot, Grün und Rot in der Frage des Atomausstiegs, nicht aber beim Anteil der erneuerbaren Energien. Für die SPD gehen ebenso wie für die Grünen die letzten Kernkraftwerke 2021 vom Netz – die Linke fordert den sofortigen Stopp. Auf dem Weg zur Energiewende setzen die Sozialdemokraten aber auch weiter auf fossile Energieträger wie Gas und insbesondere Kohle. Den Anteil erneuerbarer Energien will die SPD bis 2020 auf 35 Prozent und bis 2030 auf 50 Prozent erhöhen. Die Linke setzt noch eins drauf, die Partei will bereits 2020 die Hälfte des Strombedarfs mit Ökostrom decken.

Noch radikaler sind die Grünen: Ihr Programm eines "Green New Deal" umfasst auch das Aus für alle fossilen Energieträger. Erneuerbare Energien sollen deshalb bis 2040 allein für die Versorgung Deutschlands zuständig sein. Beim Strom wollen sie 100 Prozent bereits 2030 erreichen.

Quelle: ntv.de, tis

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