Anschlags auf Assads Truppen Attentäter tötet 50 Soldaten
05.11.2012, 16:24 Uhr
Assads Armee lässt ganze Städte in Schutt und Asche legen. Hier Taftanaz nahe Idlib.
(Foto: REUTERS)
Ein Selbstmordattentäter reißt mit einer Autobombe dutzende syrische Soldaten und Milizionäre von Staatschef Assad mit in den Tod. Attentäter soll ein Kämpfer der al-kaida-nahen Nusra-Front gewesen sein.
In Syrien sind bei einem Selbstmordanschlag auf Regierungstruppen nach Angaben von Aktivisten mindestens 50 Menschen getötet worden. Der Attentäter habe sich in einem Auto in der Provinz Hama im Zentrum des Landes in die Luft gesprengt, meldete die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die staatliche Nachrichtenagentur Sanaa bestätigte den Anschlag, sprach aber unter Berufung auf Behördenkreise zunächst von zwei toten Zivilisten und zehn weiteren Verletzten.
Der Anschlag fällt zusammen mit einer Forderung der Revolutionäre an die Opposition, endlich eine vereinigte Führung zu gründen.
Laut der in London ansässigen Beobachtungsstelle fielen dem Anschlag auf die Armeeeinrichtung Soldaten und regierungstreue Milizionäre zum Opfer. Verantwortlich war demnach die radikalislamische Miliz al-Nosra-Front, die sich in der Vergangenheit zumeist zu Anschlägen auf Regierungsvertreter und Armee bekannt hatte. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien, ihre Angaben können nicht überprüft werden.
Schwerer Angriff auf die Provinz Idlib
In der nordwestlichen Provinz Idlib wurden nach Angaben der Aktivisten mindestens 20 Aufständische bei einem Luftangriff auf den Ort Harem getötet. Der Syrische Revolutionsausschuss (SRGC) teilte mit, dass 20 Häuser bei Luftangriffen auf Harem zerstört worden seien. Demnach wurden noch mehrere Opfer unter den Trümmern der Gebäude vermutet.
In der Hauptstadt Damaskus ereignete sich ebenfalls ein Anschlag. Mehrere Menschen seien bei einer Bombenexplosion im Viertel Masseh verletzt worden, berichtete das syrische Staatsfernsehen. Demnach hatten "Terroristen" zuvor eine Sprengvorrichtung auf einem belebten Platz deponiert. Die syrische Führung bezeichnet die Aufständischen stets als "Terroristen".
Appell an die Opposition
Zuvor hatten die Revolutionäre die Opposition aufgefordert, endlich eine vereinigte Führung zu gründen. In einer Erklärung der Lokalen Koordinationskomitees in Syrien hieß es, angesichts des täglichen Blutvergießens sei es die Pflicht der Dissidenten, ihre persönlichen Interessen und Rivalitäten zurückzustellen. Der Appell richtet sich an die Oppositionellen, die in dieser Woche in Katar über eine neue Führungsstruktur beraten wollen.
Quelle: ntv.de, AFP