200.000 türkische Soldaten Aufmarsch an der Grenze
13.07.2007, 18:55 UhrDie türkische Armee hat die Zahl ihrer Soldaten in den Kurdengebieten nahe der Grenze zum Irak Sicherheitskreisen zufolge auf etwa 200.000 erhöht. Die Truppenaufstockung sei Teil des Einsatzes gegen kurdische Rebellen im Südosten der Türkei und im Norden des Iraks, sagten Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden. Demnach ist die Verstärkung größer als zu dieser Jahreszeit üblich. Vom Generalstab in Ankara war zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht zu erhalten.
Seit Wochen gibt es Spekulationen darüber, ob türkische Truppen in die Kurdengebiete im Nordirak einmarschieren könnten. Die Regierung in Ankara hat den USA wiederholt vorgeworfen, nicht entschieden genug gegen kurdische Rebellen vorzugehen. Das einflussreiche türkische Militär dringt deshalb auf ein härteres Vorgehen.
In Armeekreisen hieß es, bei Einsätzen gegen kurdische Separatisten im Osten der Türkei seien zwei Soldaten getötet worden. Den Angaben zufolge kam ein Militärangehöriger bei Gefechten mit Kämpfern der Kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Provinz Bingol ums Leben. Bei der Explosion einer Mine in der Provinz Erzincan starb laut dem örtlichen Gouverneur ein weiterer Soldat. In den vergangenen Wochen sind Dutzende Armeeangehörige bei Kämpfen mit kurdischen Rebellen im Osten und Südosten der Türkei gefallen.
In der Türkei wird am 22. Juli ein neues Parlament gewählt. Die PKK, die auch von der EU als Terrororganisation betrachtet wird, kämpft seit 1984 für ein unabhängiges Kurdistan, 30.000 Menschen sind dabei bislang gestorben.
Quelle: ntv.de