Pawlenty gibt Kandidatur auf Bachmann gewinnt Testwahl
14.08.2011, 09:04 Uhr
Michele Bachmann ist Verfechterin des Rechts auf Waffenbesitz.
(Foto: AP)
Während der texanische Gouverneur Perry seine Kandidatur für die Vorwahlen der US-Republikaner bekanntgibt, findet in Iowa eine Testabstimmung statt. Mit Bachmann gewinnt eine Ultra-Konservative. Auch Perry sammelt einige Stimmen, obwohl er nicht auf den Wahlzetteln steht. Der moderate Republikaner Pawlenty zieht derweil seine Kandidatur zurück.
Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat die ultrakonservative Kongressabgeordnete Michele Bachmann eine wichtige Testabstimmung gewonnen. Die 54-Jährige aus Minnesota, die der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung nahe steht, bekam bei einem Testlauf für die parteiinternen Vorwahlen Anfang 2012 in Ames im US-Bundesstaat Iowa über 4820 der knapp 16.900 abgegebenen Stimmen.
Allerdings hat ihr Sieg nur begrenzte Aussagekraft. Der Gewinner hat bisher in den seltensten Fällen die Präsidentschaftskandidatur oder gar den Einzug ins Weiße Haus geschafft. Aber der Spitzenplatz sichert in der Regel zumindest ein längeres Verbleiben im Rennen.
Pawlenty zieht zurück
Der Abgeordnete Ron Paul landete bei der "Straw Poll" genannten Abstimmung mit rund 4670 Stimmen nur knapp hinter Bachmann auf Platz zwei. Der Ex-Gouverneur von Minnesota, Tim Pawlenty, schaffte es mit rund 2290 Stimmen auf Platz drei. Er zog aufgrund des schlechten Abschneidens seine Kandidatur inzwischen zurück. Seine Botschaft habe "nicht die Art von Zugkraft" bekommen, die für das Rennen notwendig sei, sagte er dem Sender ABC. Der Rückzug des als moderat geltenden Pawlenty stärkt wiederum die Tea-Party-Bewegung innerhalb der Partei.
Der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, der bislang als Favorit für die Vorwahlen der Republikaner gehandelt wird, holte nur gut 560 Stimmen. Er hatte in Iowa aber auch wenig Wahlkampf gemacht und sich stattdessen auf andere Bundesstaaten konzentriert. Der Ex-Gouverneur von Utah und frühere US-Botschafter in China, Jon Huntsman, der ebenfalls als aussichtsreicher Bewerber gilt, bekam sogar nur magere 69 Stimmen.
Achtungserfolg für Perry
Der texanische Gouverneur Rick Perry, der erst am Tag der Wahl offiziell seine Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur bekanntgab, holte dagegen fast 720 Stimmen - obwohl sein Name gar nicht auf den Wahlzetteln stand. Er hatte seine Bewerbung in Charleston in South Carolina bekanntgegeben und in seiner Antrittsrede Präsident Barack Obama massiv kritisiert. Der weit rechts stehende Perry warf ihm vor, das Land innen-und außenpolitisch heruntergewirtschaftet zu haben.
Der Testabstimmung in Iowa wird eine Signalwirkung für die parteiinternen Vorwahlen der Republikaner Anfang kommenden Jahres zugeschrieben. In dem US-Bundesstaat ist auch die erste der Wahl angesetzt. An der Testwahl konnte jeder Bewohner des Bundesstaates teilnehmen, der älter als 18 Jahre ist.
Insgesamt gibt es bisher knapp ein Dutzend Bewerber bei den Republikanern. Unklar ist noch immer, ob nicht noch die populäre Sarah Palin ihren Hut in den Ring wirft. Die Präsidentenwahl ist im November 2012. Bei den Demokraten ist Barack Obama unangefochten. Er erklärte bereits Anfang April, eine Wiederwahl anzustreben.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa