Nichtexistente Botschaft schließen Bachmann verrennt sich
01.12.2011, 16:09 Uhr
Kurzes Styling-Update für die Kandidatin.
(Foto: REUTERS)
Die Republikanerin Michele Bachmann ist nicht nur eine Buchautorin, die US-Präsidentin werden will. Sie weiß auch jetzt schon, wie man mit dem Iran umgehen müsste. Dabei lässt sie allerdings ein wenig die Realität außer Acht.
Die republikanische gilt vielen als ". Und in der Tat zeigte sie nun ähnliche außenpolitische Kenntnisse wie Sarah Palin, die ehemalige Gouverneurin von Alaska. Wenn sie Präsidentin wäre, würde sie als Reaktion auf die Stürmung der britischen Botschaft in Teheran die US-Botschaft im Iran schließen, sagte sie laut einem Bericht der Zeitung "Huffington Post" bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Iowa.

Michele Bachman hat bei ihrem Studium der Politikwissenschaft wohl nicht alles im Blick gehabt.
(Foto: AP)
Der einzige Haken an dem Vorschlag: Die USA haben keine Botschaft mehr in , seit diese 1979 von militanten Studenten gestürmt wurde und 52 Diplomaten mehr als 440 Tage als Geiseln gehalten wurden. Beide Länder unterhalten seitdem keine offiziellen Beziehungen, die konsularischen und diplomatischen Interessen der USA in Teheran werden von der Schweiz wahrgenommen.
Bei Protesten gegen britische Sanktionen gegen den Iran waren Demonstranten am Dienstag in Teheran und hatten Büros verwüstet. Großbritannien reagierte mit der Schließung der iranischen Botschaft in London und der Ausweisung ihres Personals.
Bachmann sitzt als Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus und führt dort innerhalb der Republikaner-Fraktion die erzkonservative Tea-Party-Bewegung an. Im Juni hatte sie ihre Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bei den Wahlen im November 2012 gestartet. Nach einem Höhenflug im Sommer lag sie in den Umfragen zuletzt mit nur noch rund fünf Prozent am unteren Ende des Bewerberfeldes. Bachmann sorgte immer wieder mit ungewöhnlichen außenpolitischen Ansichten für Aufsehen. Mitte November etwa warnte sie vor einem "weltweiten Atomkrieg gegen Israel".
Quelle: ntv.de, ghö/AFP