Für Fachkräfte aus Indien Baerbock will Wartezeit bei Visa-Anträgen verkürzen
05.12.2022, 14:05 Uhr
Bei einem zweitägigen Besuch führt die Ministerin politische Gespräche und trifft sich mit Vertretern der Zivilgesellschaft.
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In Neu-Delhi unterzeichnet Außenministerin Annalena Baerbock gemeinsam mit ihrem indischen Kollegen ein Mobilitätsabkommen, das es Menschen beider Länder erleichtern soll, im jeweils anderen Land zu arbeiten. Damit soll auch die Wartezeit für Visaanträge deutlich verkürzt werden.
Deutschland will nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock die Beziehungen mit Indien weiter ausbauen. Gerade in Indien gebe es "großes Potenzial", sagte Baerbock bei einem Besuch in Neu-Delhi mit Blick auf die indische Bevölkerung von mehr als 1,3 Milliarden Menschen. Beide Regierungen unterzeichneten ein Migrations- und Mobilitätsabkommen.
Der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar verwies auf die langen Wartezeiten bei Visa-Anträgen für Inder, die nach Deutschland reisen wollten. "Eine der großen Aufgaben wird sein, die Wartezeiten drastisch zu reduzieren", sagte Baerbock. "Denn wir wollen, dass hoch qualifizierte Fachkräfte aus Indien leichter nach Deutschland kommen", fügte sie mit Blick auf die von der Ampel-Regierung geplante erleichterte Zuwanderung von Arbeitskräften hinzu.
Mit Blick auf Indiens Nachbarn China sagte die Grünen-Politikerin, dass man die Diversifizierung der Wirtschaftsbeziehungen vorantreiben wolle, gerade in der indopazifischen Region. "Indien ist aber nicht Ersatzpartner für China", betonte sie zugleich. Indien sei vielmehr seit langem Wertepartner, mit dem man demokratische Überzeugungen und Menschenrechtsvorstellungen teile. Russland habe gezeigt, wie gefährlich es sein könne, von Partnern abzuhängen, die eben nicht Wertepartner seien, was auch volkswirtschaftlich "dramatische Folgen" haben könne.
Baerbock plant während ihres zweitägigen Antrittsbesuchs in Indien zudem Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft und Nichtregierungsorganisationen, insbesondere im Zusammenhang mit Frauenrechten.
Quelle: ntv.de, ji/rts/AFP