Politik

Altschulden erdrücken die Kleinen Bald nur noch sechs Bundesländer?

Das chronisch klamme Saarland sieht keine Überlebenschance, sollte es beim angestrebten neuen Länderfinanzausgleich nicht zu einer Altschuldenregelung kommen. Ohne deren Übernahme würden wohl nur noch große Bundesländer bestehen können.

Die einen scheffeln das Geld, bei den anderen ist das Säckel leer.

Die einen scheffeln das Geld, bei den anderen ist das Säckel leer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vor dem Hintergrund der Debatte über den Länderfinanzausgleich hat die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) eine radikale Neuordnung der Bundesrepublik ins Gespräch gebracht. Sollte es bei der geplanten Reform des Finanzausgleichs nicht zu einer Entlastung ärmerer Bundesländer kommen, müsse darüber gesprochen werden, "wie wir uns in Deutschland insgesamt zukunftsfähig aufstellen", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Es gehe nicht nur um das Saarland und das ebenfalls hoch verschuldete Bremen, betonte Kramp-Karrenbauer. Konkret gehe es um die Frage, "ob es künftig nur noch sechs oder acht Bundesländer gibt", statt 16.

Der bestehende Länderfinanzausgleich sowie der Solidarpakt II laufen 2019 aus. Eine Arbeitsgruppe des Bundes und der Länder befasst sich deshalb derzeit mit der Reform der Bund-Länder-Finanzbeziehungen und damit auch mit der Neuordnung des Länderfinanzausgleichs.

Bei einer Fusion verschwänden allerdings weder die Schulden noch deren Ursachen. Kramp-Karrenbauer räumte ein, dass sie für Länderzusammenschlüsse "keine große Begeisterung" sehe.

Kramp-Karrenbauer sagte der Zeitung, es seien vor allem die Schulden aus den vergangenen Jahrzehnten, die das Saarland belasteten. Für diese Altschulden sei eine Regelung im Länderfinanzausgleich notwendig. Ärmere Bundesländer stießen beim Sparen inzwischen an ihre Grenzen. Eine solche Entwicklung würde nach den Worten der Ministerpräsidentin die föderale Ordnung infrage stellen.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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