Politik

US-Kredit für Uruguay Banken wieder geöffnet

Die meisten Banken im krisengeschüttelten Uruguay haben nach einer fast einwöchigen Zwangsschließung wieder geöffnet. Die Lage blieb dabei nach Augenzeugenberichten ruhig. Nur vereinzelt hätten Bankkunden auf den Straßen warten müssen.

1,5 Mrd. US-Dollar

Die USA wollen Uruguay eine kurzfristige Finanzhilfe in Höhe von 1,5 Mrd. US-Dollar zukommen lassen. Das teilte der Internationale Währungsfonds (IWF) in Washington mit. Der Kredit soll die Engpässe bis zur Auszahlung neuer Raten des IWF überbrücken. US-Finanzminister Paul O'Neill sagte, Uruguay verdiene die Hilfe. Das Geld werde umgehend überwiesen.

Es wäre das erste Mal, dass die Regierung von George W. Bush ein Land in einer Wirtschaftskrise direkt unterstützen würde. O'Neill flog noch am Sonntag nach Brasilien und soll in den kommenden Tagen auch Uruguay und Argentinien besuchen.

Mit dem Einfrieren von Bankkonten will die Regierung in Uruguay die rasante wirtschaftliche Talfahrt des Landes stoppen. Abgeordnetenhaus und Senat in Montevideo billigte am Sonntag ein entsprechendes Notgesetz.

In dieser Woche war es bei Protesten gegen die sich verschlimmernde Finanzkrise zu einem Generalstreik und zu Plünderungen gekommen. Wegen einer immer heftigeren Kapitalflucht waren die Banken in dem lateinamerikanischen Land seit Dienstag auf Geheiß der Regierung geschlossen, nachdem die Währungsreserven allein im Juli um mehr als 50 Prozent gesunken waren.

Uruguay leidet seit vier Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird dieses Jahr schätzungsweise um fünf Prozent fallen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 16 Prozent.

Quelle: ntv.de

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