Politik

Lötzschs Vorstoß Bartsch zeigt sich verwundert

Die frühzeitige Kandidatur von Linken-Parteichefin Lötzsch für den erneuten Vorsitz stößt auf Kritik. Fraktionsvize Bartsch wundert sich darüber, dass Lötzsch ihre Entscheidung ohne ihren Ko-Vorsitzenden Ernst getroffen hat. Bartsch ist selbst an Kandidat im Gespräch.

Dietmar Bartsch

Dietmar Bartsch

(Foto: picture alliance / dpa)

Die intern umstrittene hat mit ihrer Ankündigung, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren, Irritationen in der Partei ausgelöst. Es sei "etwas verwunderlich", dass sie sich ohne den Ko-Vorsitzenden Klaus Ernst erklärt habe, sagte Fraktionsvize Dietmar Bartsch dem SWR.

Es stünden jetzt zunächst die Entscheidungen zur Fraktion an, wo am 8. November eine neue Führung gewählt werde. Danach werde es "sehr zeitnah" Entscheidungen über Kandidaturen in der Partei geben. "Im Übrigen werden auch meine Entscheidungen keine lange Zeit mehr dauern", fügte er hinzu. Bartsch ist selbst für den Parteivorsitz im Gespräch.

Lötzsch hatte zwei Tage nach dem Erfurter Programmparteitag am Dienstag angekündigt, dass sie bei der Wahl der neuen Parteiführung im kommenden Jahr erneut für den Parteivorsitz kandidieren wolle. Zugleich hatte Ernst weiter offengelassen, ob er noch einmal kandidiert.

Zudem entschied die Fraktion, dass Gregor Gysi alleiniger Fraktionschef bleibt. Zu einer seiner ersten Stellvertreterinnen soll die Parteilinke Sahra Wagenknecht gewählt werden. Sie war zuvor als mögliche Ko-Vorsitzende neben Gysi im Gespräch gewesen.

Der Vorsitzende der Linken in Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Bockhahn, begrüßte in der "Mitteldeutschen Zeitung", dass Lötzsch sich positioniert hat. "Ich unterstütze allerdings in aller Deutlichkeit den Vorschlag von Klaus Ernst, eine Urwahl über die Vorsitzenden durchzuführen. Ich würde vorschlagen, das im ersten Quartal 2012 zu machen", sagte Bockhahn. Er wünsche sich mehr Kandidaten und auch Regionalkonferenzen, bei denen die Mitglieder die Kandidaten "auf Herz und Nieren" testen könnten."

Sachsen-Anhalts Linke-Fraktionschef Wulf Gallert sagte der Zeitung "Neues Deutschland", er wünsche, "dass der Vorstand und die Länder sich auf überzeugende Personalvorschläge einigen".

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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