Politik

Wieder hält die Welt "den Atem an" Baumgartner findet Diktatur gut

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Baumgartner bei einem seiner vielen Interviews.

(Foto: dpa)

Rund zwei Wochen nach seinem Überschallsprung landet Felix Baumgartner in seiner einstigen Heimat Salzburg. Als UN-Sonderbotschafter will er künftig die Jugend motivieren. Ob das eine so gute Idee ist, wird sich erst noch zeigen. Auch als Politiker und Steuerberater könnte es für Baumgartner schwer werden.

Mit einem herzzerreißenden "I'm going home now" springt Felix Baumgartner aus 39.045 Metern Höhe der Erde entgegen und findet dabei noch Zeit, bleibende, weltbewegende Worte zu sprechen. Nach einer zweiwöchigen Werbetour durch die USA kam der Extremsportler am Samstag in seiner einstigen Salzburger Heimat an. Im gläsernen Hangar 7 des Flughafens folgten die internationalen Medien den Worten des Himmelsstürmers. Dabei wirkt der 43-Jährige erstaunlich abgeklärt. "Ich bin kein 18-Jähriger, der von seiner plötzlichen Popularität überrollt wird", erläutert der Österreicher im Gruppeninterview. Seit seinem Überschallsprung belagern ihn die Fans fast rund um die Uhr.

Baumgartner kommt sein neues Superstar-Dasein nicht seltsam vor. Schließlich habe "die Welt den Atem angehalten, wir haben die Herzen berührt". Die Rolle eines Idols gefällt ihm: "Die Jugend braucht Vorbilder, die Kinder müssen wieder nach draußen in die Natur." Als Sonderbotschafter der Vereinten Nationen will er künftig Vorbild sein. Denn es gebe "viel zu viel Negatives" vor allem in der Politik. Und er meint wahrscheinlich die Fettnäpfchen, die Journalisten dort für ihn aufstellen.

Ein bisschen Diktatur

In ein solches tritt Baumgartner bei einem Interview für die "Kleine Zeitung" aus der Steiermark. Ihr erzählt er, dass "Politik für ihn keine Option" ist. Man könne in einer Demokratie viel zu wenig bewegen. Als Beispiel führt er das politische Intermezzo seines Landsmanns,  des ehemaligen Gouverneurs von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, an. Was man brauche, sei eine "gemäßigte Diktatur, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, die sich wirklich auskennen". Damit gibt Baumgartner offenbar zu bedenken, dass er sich in der Politik nicht so gut auskennt.

In der Schweiz ist vieles einfacher

Besser kennt er sich hingegen in Steuerfragen aus. In demselben Interview bekennt er sich als Steuerflüchtling aus pragmatischen Gründen. Er habe als Österreicher seinen Wohnort "aus steuerlichen Gründen" in die Schweiz verlegt, "weil es in Österreich schwierig ist". Man habe dort keine Sicherheit, was das Steuerzahlen betreffe. "In der Schweiz hat man die Möglichkeit, sich mit dem Finanzminister zu einigen. Da muss man Unterlagen auf den Tisch legen und weiß, woran man ist. In Österreich ist es das nicht, da gibt es immer wieder Finanzbeamte, die meinen, das, was ich mache, ist kein Sport", so Baumgartner.

Allen Presseleuten in Hangar 7 macht der Österreicher schließlich deutlich, dass er "am Ende seiner Reise angekommen" sei. Aus luftigen Höhen will sich der 43-Jährige nicht mehr stürzen: "Ich habe dieses Kapitel erfolgreich abgeschlossen." Seine Kapsel vom Überschallsprung kommt ins Museum, der Held selbst will neben seiner Tätigkeit als UN-Sonderbotschafter Hubschrauberpilot werden, seine Biografie veröffentlichen und vielleicht eine Familie gründen.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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