Zwei deutsche Patriots für die Türkei Befehlsgewalt bleibt bei der Nato
28.11.2012, 12:28 UhrBei der geplanten Stationierung von Patriot-Abwehrraketen in der Türkei bleiben die USA außen vor. Dafür kommen offenbar zwei Batterien aus Deutschland und eine aus den Niederlanden zum Zuge. Der Einsatz selbst steht unter dem Kommando der Nato.
Die Türkei geht offenbar davon aus, dass zwei Patrio t-Raketensysteme der Bundeswehr im Grenzgebiet zu Syrien stationiert werden. Daneben dürfte eine Patriot-Batterie der Niederlande in die Türkei verlegt werden, meldete die türkische Zeitung "Hürriyet". Die USA werden dem Bericht zufolge dagegen keine Patriot-Systeme in die Türkei entsenden. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen betonte, dass die Befehlsgewalt über die Raketen beim Bündnis liegen werde.
Der erwartete Patriot-Einsatz in der Türkei werde im Rahmen der Befehlskette der Allianz organisiert, in die auch die Türkei eingebunden sei, sagte Rasmussen dem türkischen Nachrichtensender NTV. Er reagierte damit auf Aussagen eines Sprechers der türkischen Regierungspartei AKP, der die Befehlsgewalt über einen Einsatz der Raketen für die Türkei reklamiert hatte.
Deutsche, niederländische und US-Experten waren am Montag in der Türkei eingetroffen, um gemeinsam mit türkischen Armeeangehörigen nach geeigneten Stationierungsorten für die Patriots zu suchen. Die Suche konzentriert sich laut Presseberichten auf drei türkische Grenzprovinzen.
Türkei baut eigene Abwehr auf
In der Grenzstadt Ceylanpinar stationierte die türkische Armee inzwischen eigene Luftabwehrgeschosse, wie die Zeitung "Milliyet" meldete. Die syrische Luftwaffe hatte in den vergangenen Wochen in unmittelbarer Grenznähe bei Ceylanpinar die Stellungen der regierungsfeindlichen Rebellen bombardiert.
Die Türkei hatte am vergangenen Mittwoch bei der Nato formell die Stationierung von Patriot-Raketen an der Grenze zu Syrien beantragt. Eine offizielle Antwort der Nato wird in der kommenden Woche erwartet. Der Bundestag soll im Dezember über den Einsatz deutscher Soldaten an der türkisch-syrischen Grenze entscheiden.
Quelle: ntv.de, AFP