Politik

Syrische Rebellen verlangen Hilfe Berlin gegen Flugverbotszone

Ein Kampfflugzeug der Nato im Einsatz in Libyen.

Ein Kampfflugzeug der Nato im Einsatz in Libyen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die syrischen Rebellen verlangen eine Flugverbotszone im Kampf gegen die Regierungstruppen von Präsident Assad. Die Bundesregierung ist allerdings dagegen. Sie befürchtet einen militärischen Flächenbrand, wenn die Nato-Mächte zu den Waffen greifen würden.

Deutschland hat die von den USA und der Türkei ins Gespräch gebrachte Flugverbotszone über Syrien abgelehnt. "Wir glauben, dass die Diskussion über ein militärisches Eingreifen die Dinge eher erschweren könnte, da das die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes heraufbeschwören könnte", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Eine Flugverbotszone über Libyen hatte die Aufständischen 2011 gegen Machthaber Muammar Gaddafi massiv unterstützt, da die Nato sie mit Kampfflugzeugen durchsetzte und auch Bodenziele angriff.

gesagt, die sei eine der Optionen und Grund für eine vertiefte Zusammenarbeit mit der Türkei. "Es ist eine Sache, über mögliche Aktionen zu reden, aber man kann vernünftige Entscheidungen nicht ohne eingehende Analysen und operative Planung treffen." Sie sei sich mit ihrem türkischen Kollegen Ahmet Davutoglu darin einig, dass solche Entscheidungen gemeinsam geprüft werden müssten.

Sinneswandel von Russland und China gewünscht

Der Sprecher des deutschen Außenministeriums betonte, wichtig sei ein gemeinsames Vorgehen der Staatengemeinschaft gegen Syriens Präsident Baschar al-Assad. "Wir arbeiten nach wie vor daran, dass es einen Sinneswandel in Russland und China gibt, die ein geschlossenes Agieren des UN-Sicherheitsrates erst mal möglich macht." Zunächst einmal sei in dem Bürgerkriegsland entscheidend, dass effektive Hilfe für die Flüchtlinge geleistet werde. Zudem wolle man die Opposition unterstützen, damit sie sich politisch einige und es damit eine klare Alternative zu Assad gebe.

haben die Einrichtung einer Flugverbotszone gefordert, um gegen die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad bestehen zu können. "Wir könnten mehr Gebiete unter unsere Kontrolle bringen, aber die Kampfjets des Regimes hindern uns mit ihren Bombardierungen daran", erklärte der Rebellenkommandeur Abu Alaa aus der umkämpften Stadt Aleppo. "Eine Flugverbotszone ist wesentlich für die Fortführung unseres Kampfes", sagte er am Telefon.

Die Verhängung einer Flugverbotszone in Syrien durch den Weltsicherheitsrat gilt als unwahrscheinlich, weil die Vetomächte Russland und China das Assad-Regime unterstützen. Die westlichen Verbündeten könnten eine solche Zone theoretisch auch einseitig durchsetzen.

Rebellen melden Abschuss von Kampfjet

Derweil haben syrische Rebellen nach eigener Darstellung einen Kampfjet der Regierungstruppen abgeschossen. Das staatliche Fernsehen berichtete dagegen, das Flugzeug sei wegen technischer Probleme abgestürzt. Für die leicht bewaffneten Aufständischen wäre der Abschuss eines Jets der syrischen Armee ein seltener Triumph. Die Rebellen luden auf dem Internetkanal YouTube Videos hoch, die den Vorfall in der Provinz Deir al-Sor im Osten des Landes zeigen sollen. Zum Wummern schwerer Geschütze ist darauf ein Kampfjet zu sehen, der plötzlich in Flammen aufgeht, ins Trudeln gerät und eine Rauchfahne hinter sich herzieht. "Gott ist groß! Ein MiG-Kampfjet ist in der Stadt Mohassen getroffen worden", hört man einen Rebellen rufen. Die Echtheit des Films ließ sich nicht überprüfen.

Das staatliche syrische Fernsehen berichtete, das Flugzeug sei wegen technischer Probleme während eines normalen Übungsflugs abgestürzt. Ein Bergungsteam sei unterwegs. Einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge konnte sich der Pilot mit dem Schleudersitz aus dem Jet katapultieren. In den vergangenen Monaten hatten Truppen von Staatschef Baschar al-Assad immer stärker die Luftwaffe eingesetzt, um den seit anderthalb Jahren anhaltenden Aufstand niederzuschlagen. Mehr als 18.000 Menschen sind in dem Konflikt umgekommen.

In Oppositionskreisen in der Region hieß es, die Rebellen hätten den Jet mit Flugabwehrgeschützen abgeschossen. "Es war eine MiG-21, die von einem 14,5-Millimeter-Flugabwehr-Geschütz getroffen wurde, dem größten im Arsenal der Rebellen", sagte ein Oppositioneller. "Das Flugzeug ist zu tief geflogen und war in Reichweite." Die Opposition habe keine Informationen darüber, ob der Pilot überlebt habe.

Die Rebellen verfügen hauptsächlich über leichtere Waffen wie Sturmgewehre, Sprengstoff und Panzerfäuste. Es fällt ihnen schwer, den Regierungstruppen damit die Stirn zu bieten. Kampfjets hatten zuletzt die Stadt Aleppo und auch Dörfer bombardiert, die von den Aufständischen kontrolliert werden.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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