Furcht vor Coronavirus Berlin will weitere Deutsche aus China holen
07.02.2020, 07:50 Uhr
Am vergangenen Wochenende landete eine Maschine der Bundeswehr mit Deutschen aus China in Frankfurt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Über 100 Deutsche hat die Bundesregierung wegen des Coronavirus bereits aus China zurückgeholt. Doch noch immer sitzen in der Region Wuhan einige Bundesbürger fest. Das Auswärtige Amt arbeitet daran, auch ihnen eine zügige Ausreise zu ermöglichen. Ein neuer Quarantäne-Standort ist schon gefunden.
Die Bundesregierung will weitere Deutsche aus dem Coronavirus-Gebiet in China holen. Wie am Abend aus dem Auswärtigen Amt in Berlin verlautete, gibt es in der zentralchinesischen Stadt Wuhan noch "einzelne Personen, die sich erst nach dem Rückholflug gemeldet haben oder es nicht rechtzeitig zum Flughafen geschafft haben". Das Auswärtige Amt bemühe sich nun "intensiv" darum, auch ihnen eine Ausreise zu ermöglichen.
Der "Spiegel" hatte zuvor unter Berufung auf den Krisenstab des Auswärtigen Amts berichtet, dass sich derzeit noch rund 20 Deutsche in der Region um Wuhan aufhalten. Möglicherweise können die Deutschen demnach mit einer Maschine mitfliegen, die am Wochenende eine größere Gruppe von britischen Staatsbürgern ausfliegen soll. Für diese Option laufen dem Bericht zufolge bereits Gespräche mit der Regierung in London.
Für die zweite Gruppe von Rückkehrern aus dem Coronavirus-Gebiet sollen dem "Spiegel"-Bericht zufolge nach der Rückkehr ähnlich strenge Regeln wie für die am vergangenen Wochenende ausgeflogenen Deutschen gelten, unter anderem eine 14-tägige Quarantäne. Nach "Spiegel"-Informationen soll die Gruppe aber nicht in der Bundeswehr-Kaserne Germersheim sondern in einer Klinik in Berlin-Köpenick untergebracht werden. In China gibt es inzwischen etwa 31.000 nachgewiesene Coronavirus-Infektionen, mehr als 630 Menschen starben.
Unterdessen hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die internationale Gemeinschaft zu Zahlungen in Höhe von 675 Millionen Dollar, rund 613 Millionen Euro, zur Bekämpfung des Coronavirus aufgerufen. Der Großteil des Geldes solle in besonders "gefährdete" Länder fließen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Genf.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP