Verdienstausfall während Geiselhaft Betancourt fordert Millionen
09.07.2010, 20:28 Uhr
Ingrid Betancourt verklagt ihre Heimat Kolumbien.
(Foto: AP)
Die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt will vom Staat eine Millionen-Entschädigung für mehr als sechs Jahre Geiselhaft bei linken Rebellen. Betancourt war am 2. Juli 2008 vom Militär befreit worden. Ihre Forderung nach umgerechnet 5,2 Millionen Euro Schadensersatz für sich und ihre Familienangehörigen stütze sich auf das Argument, das Militär habe sie vor ihrer Entführung durch die Rebellen der FARC 2002 nicht ausreichend gewarnt, berichtete die Zeitung "El Tiempo". Die 48-Jährige wolle nun psychische Schäden und Verdienstausfall entschädigt haben.
Allerdings gab es damals Berichte, das Militär habe Betancourt sehr wohl vor den FARC gewarnt, bevor sie auf dem Landweg in die gerade erst vom Militär wieder eingenommene FARC-Zone im Süden des Landes gefahren war. An einer Straßensperre der FARC waren Betancourt und eine Mitarbeiterin verschleppt worden. Präsident Alvaro Uribe soll Presseberichten zufolge verärgert über die Forderung Betancourts sein. Auch das Verteidigungsministerium äußerte sich "überrascht", da der Staat keine Risiken und Mühen gescheut habe, Betancourt zu befreien. Soldaten hätten bei der Aktion ihr Leben riskiert, hieß es.
Quelle: ntv.de, dpa/rts