Politik

Ex-First-Lady verklagt Jauch und Google Bettina Wulff wehrt sich

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Während der Affäre um Ex-Präsident Wulff werden in Berlin Geschichten erzählt. Geschichten über das Vorleben der First Lady. Schmutzige Geschichten. Mittlerweile müssen die, die sie erzählt haben, eingestehen, dass sie unwahr sind. Gegen einige Medien geht Bettina Wulff nun juristisch vor.

Unter der Affäre um ihren Mann musste auch Gattin Bettina leiden.

Unter der Affäre um ihren Mann musste auch Gattin Bettina leiden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bettina Wulff, die Frau des früheren Bundespräsidenten, geht massiv gegen die Verbreitung von Gerüchten und Denunziationen über ihr angebliches Vorleben vor. Dies bestätigte ihr Rechtsanwalt Gernot Lehr.

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, die 38-Jährige habe bei Gericht eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, wonach alle Behauptungen über ihr angebliches Vorleben als Prostituierte oder als Escort-Dame falsch seien. In den vergangenen Monaten hätten bereits 34 deutsche und ausländische Blogger und Medien Unterlassungserklärungen abgegeben. Mehrere Medienhäuser hätten Schmerzensgeld in fünfstelliger Höhe zahlen müssen.

Spektakulär ist ein weiterer Schritt den Wulff unternahm. Sie reichte Klagen beim Hamburger Landgericht gegen Fernsehmoderator Günther Jauch und gegen den Google-Konzern eingereicht. Jauch habe keine Unterlassungserklärung abgegeben. Er hatte in einer Sendung Medienberichte über die Gerüchte zitiert und damit in den Augen Wulffs ebenfalls zur Verbreitung der Behauptungen gesorgt.

Wulff bekommt Schmerzensgeld

Mit der Klage gegen Google solle verhindert werden, dass bei Eingabe ihres Namens automatisch Suchbegriffe wie "Rotlichtvergangenheit" oder "Escort" auftauchten. Die Vervollständigungsfunktion der Suchmaschine bietet während der Eingabe von Begriffen weitere Begriffe an, die besonders häufig miteinander kombiniert eingegeben werden.

Anwalt Lehr bestätigte, "dass in den vergangenen Monaten zahlreiche Verlage, Journalisten und Internet-Aktivisten Unterlassungserklärungen unverzüglich nach Aufforderung abgegeben haben, ohne auch nur zu versuchen, die falschen Darstellungen zu rechtfertigen". Außerdem sei in einigen Fällen Schmerzensgeld durchgesetzt worden.

Ex-First-Lady plant Buch

Die Zeitung berichtete, die Gerüchte seien aus niedersächsischen CDU-Kreisen gestreut worden und hätten offenbar vor allem Christian Wulff treffen sollen, der damals noch CDU-Ministerpräsident in Niedersachsen war. Kurz vor dessen Wahl zum Bundespräsidenten seien sie durch eine FDP-Kommunalpolitikerin mit verbreitet worden.

Eine Bloggerin, die daran beteiligt war, das Gerücht in Umlauf zu bringen, sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Bettina Wulff war mir egal." Offenbar ging es darum, im Vorfeld der Bundesversammlung 2010 Stimmung gegen den Kandidaten Wulff zu machen, der offenbar viele Feinde hatte. Bettina Wulff will nun publizistisch in die Offensive gehen. Noch im September soll ein Buch über ihr Leben erscheinen. Wulff sehe sich gezwungen, dadurch der "Zerstörung ihres Ansehens in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken", zitiert die Zeitung ihr Umfeld.

Die Ex-"First Lady" hat sich offensichtlich auch beruflich neu orientiert und sich mit einer PR-Agentur selbstständig gemacht. "Ich fühle mich frei, weil ich mein eigener Chef bin", sagte sie dem Magazin "Focus".

Christian Wulff war im Februar nach nur 20-monatiger Amtszeit als Bundespräsident zurückgetreten, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen möglicher Vorteilsnahme in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident eingeleitet hatte.

Quelle: ntv.de, dpa

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