Politik

Polizeieinsatz gegen Mönche Birmas Führung entschuldigt sich

Hunderte Menschen, darunter zahlreiche Mönche, protestieren in Birma gegen den umstrittenen Bau eines Kupferbergwerks. Die Polizei geht äußerst brutal gegen die Demonstranten vor. Nun leistet die Regierung Abbitte.

Bilder verletzter Mönche sorgen in Birma für Entsetzen.

Bilder verletzter Mönche sorgen in Birma für Entsetzen.

(Foto: dpa)

Nach der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten gegen ein geplantes Bergwerk im Norden Birmas hat sich die Regierung bei den betroffenen Mönchen entschuldigt. Der Minister für religiöse Angelegenheiten, Myint Maung, sagte nach Angaben der Zeitung "New Light of Myanmar", der Vorfall bei der Kupfermine in Monywa erfülle die Regierung mit "großem Kummer".

Bei einer Zeremonie mit den führenden Geistlichen des Landes bat er die "verletzten Mönche und Novizen", die gegen das Bergwerk demonstriert hatten, um Entschuldigung und verwies auf die "Inkompetenz" der Behörden. Allerdings entschuldigte sich der Minister nicht für den Polizeieinsatz selbst, bei dem mindestens 99 Mönche und elf weitere Demonstranten verletzt worden waren. Die Proteste hätten eine "politische" Dimension gehabt, sagte der Minister.

Die Sicherheitskräfte waren am 29. November gegen zu dieser Zeit schlafende Demonstranten vorgegangen. Viele Mönche erlitten bei dem Einsatz Verbrennungen, wobei unklar war, wodurch diese verursacht worden waren. Es handelte sich um den gewaltsamsten Einsatz der Staatsmacht in Birma seit der Ablösung der Militärjunta durch die formal zivile Regierung von Staatschef Thein Sein im März 2011. Die Bilder verletzter Mönche lösten im Birma große Empörung aus.

Die Demonstranten in Monywa fordern eine Aussetzung des Minenprojekts, das in einer Kooperation der chinesischen Firma Wanbao mit einem Unternehmen des birmanischen Militärs realisiert werden soll. Die Proteste richteten sich gegen zu erwartende Umweltschäden, Zwangsumsiedlungen und unzureichende Entschädigungen.

Quelle: ntv.de, AFP

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