Politik

Mehrere Bomben Blutiger Tag im Irak

Die Pilger in diesem Bus in Bagdad hatten keine Chance.

Die Pilger in diesem Bus in Bagdad hatten keine Chance.

(Foto: dpa)

Im Irak sind an mehreren Orten schiitische Gläubige attackiert worden, beim schlimmsten Anschlag in Mossul kamen 38 Menschen bei einem Autobombenanschlag vor einer Moschee ums Leben. In der Hauptstadt Bagdad wurden bei Anschlägen vier schiitische Pilger getötet, die von einem wichtigen religiösen Fest in Kerbela zurückkehrten.

Auch in Kirkuk gab es einen Anschlag.

Auch in Kirkuk gab es einen Anschlag.

(Foto: REUTERS)

Bei dem Anschlag in Mossul seien 90 weitere Menschen verletzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak unter Berufung auf die Polizei. "Eine Autobombe explodierte genau in dem Moment, in dem die Gläubigen aus der Moschee kamen", berichtete ein Arzt aus der 370 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen zweitgrößten irakischen Stadt. Ein Polizist schilderte schockierende Szenen. "Überall waren Blut und Fleischfetzen." Die Moschee und mehrere Gebäude sei bei der Detonation eingestürzt. Ebenfalls in Mossul wurden nach Polizeiangaben am Freitag zwei christliche Frauen bei der Explosion eines Sprengsatzes vor ihrem Haus verletzt.

Schiitisches Fest

In Bagdad wurden bei Anschlägen auf schiitische Pilger vier Menschen getötet und 18 weitere verletzt. Wie aus dem Innenministerium verlautete, starben im Stadtteil Sadr City drei schiitische Pilger in einem Bus, als bei ihrer Heimkehr aus dem 110 Kilometer südlich der Hauptstadt gelegenen Kerbela eine Bombe am Straßenrand explodierte. Acht weitere Menschen wurden verletzt. Bei zwei weiteren Anschlägen auf Pilgerbusse wurden ein Mensch getötet und zehn weitere verletzt. Auch in den Vortagen waren mehrere anreisende Pilger bei Anschlägen getötet worden.

In der heiligen Schiiten-Stadt Kerbela feierten in der Nacht zum Freitag hunderttausende schiitische Gläubige die Geburt des Imams Mahdi. Der zwölfte Imam aus dem neunten Jahrhundert wird von den Schiiten besonders verehrt. Laut Weissagung soll er eines Tages zurückkehren und Gerechtigkeit und Frieden auf die Welt bringen. Bei dem Pilgerfest, eines der wichtigsten der Schiiten, ziehen die Gläubigen zum Mausoleum des Imams. Zehntausende Polizisten waren zu ihrem Schutz in Kerbela im Einsatz.

Ein irakischer Soldat sichert die Lage nach einer Explosion in Sadr City.

Ein irakischer Soldat sichert die Lage nach einer Explosion in Sadr City.

(Foto: REUTERS)

In Mossul, der zweitgrößten Stadt Iraks, gibt es regelmäßig Anschläge. Die Region um die Stadt gilt als Hochburg des Terrornetzwerks El Kaida. In der Stadt mit 1,6 Millionen Einwohnern leben mehrheitlich Sunniten, es gibt auch große kurdische und christliche Gemeinden. Die US-Truppen hatten sich Ende Juni im Rahmen eines Sicherheitspaktes mit der Regierung in Bagdad aus den irakischen Städten zurückgezogen.

 

Quelle: ntv.de, AFP

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