Gesetz zum Papst-Besuch Bolivien will Häftlinge begnadigen
17.05.2015, 03:19 Uhr
Über 3000 Häftlinge leben in Palmasola.
(Foto: REUTERS)
Die Bedingungen für Häftlinge in Bolivien sind schwierig. Behörden sind hoffnungsvoll überlastet. Anlässlich des Papst-Besuches im Juli 2015 soll ein bisher einmaliges Gesetz Abhilfe schaffen.
Boliviens Präsident Evo Morales plant anlässlich des Besuches von Papst Franziskus ein bislang einmaliges Gesetz, durch das Gefängnisinsassen begnadigt werden sollen. Das teilte Innenminister Hugo Moldiz mit. Details über das Vorhaben, das mit der Staatsanwaltschaft und dem Obersten Gerichtshof abgesprochen werde, sollten nächste Woche bekanntgegeben werden.
Bei seinem Besuch in Bolivien vom 8. bis 10. Juli will Franziskus auch die Haftanstalt Palmasola bei Santa Cruz besuchen. Bei dem Gefängnis handelt es sich um eine von Mauern umgebene und von Gewalt geprägte Kleinstadt, in der die Häftlinge sich selbst überlassen sind. Die gesamte Infrastruktur innerhalb der Mauern wird von den Insassen betrieben.
Während seiner vom 5. bis 12. Juli dauernden Reise ist das katholische Kirchenoberhaupt auch in Ecuador und Paraguay. In Bolivien warten viele Häftlinge in den Gefängnissen noch auf ihre Gerichtsverhandlungen. Zudem sind die Haftanstalten oft hoffnungslos überfüllt. Nach einer in diesem Jahr vorgelegten Studie der katholischen Gefängnisseelsorge stieg die Zahl der Insassen in Bolivien von 7442 im Jahr 2001 auf 14.272 im Jahr 2012, während die Gesamtkapazität der Gefängnisse nur bei rund 5000 Insassen liege.
Quelle: ntv.de, lou/dpa