Politik

Gewalttaten in Israel Bombe und Schüsse

Bei zwei neuen palästinensischen Terroranschlägen sind am Sonntag in Nordisrael und in Ost-Jerusalem mindestens 12 Menschen getötet und über 70 zum Teil lebensgefährlich verletzt worden.

Bombe im Bus

Neun Israelis wurden getötet und über 50 zum Teil lebensgefährlich verletzt, als am Morgen in einem voll besetzten israelischen Linienbus in der Nähe der historischen Stadt Safed eine schwere Bombe explodierte.

Die meisten der Fahrgäste waren junge Soldaten, die nach dem Wochenende zu ihren Stützpunkten im Lande fahren wollten. Zu dem Attentat bekannte sich der militärische Arm der radikalen Hamas-Organisation, Issedin el Kassam. Die radikale Hamas-Organisation erklärte, die Tat sei Vergeltung für „Verbrechen, die die Zionisten täglich an unserem Volk begehen“. Es sei das zweite in einer Serie von mindestens zehn geplanten Vergeltungs-Attentaten für die Liquidierung ihres militanten Führers Salach Schehade vor knapp zwei Wochen.

Hamas sprach von einem Selbstmordanschlag. Die israelische Polizei schloss jedoch nicht aus, dass die Explosion von einer Bombe stammte, die die Attentäter in dem Bus zuvor zurückgelassen hatten.

Schüsse in Jerusalem

Nur wenige Stunden nach dem Anschlag erschoss ein Palästinenser in Ostjerusalem einen Israeli und verletzte zwei weitere. Zu dem Feuerüberfall bekannten sich die Al Aksa Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat. Nach Angaben der Polizei feuerte der Täter nahe dem Damaskustor zur Altstadt Jerusalems auf ein Fahrzeug der israelischen Telekom und tötete einen Mann. Grenzpolizisten erschossen anschließend den Angreifer. Bei dem Schusswechsel wurden ein unbeteiligter Palästinenser getötet und bis zu 16 Passanten verletzt, hieß es. Bei zwei Feuerüberfällen im Westjordanland wurden am Nachmittag insgesamt sieben jüdische Siedler zum teil schwer verletzt.

Anschläge verurteilt

Die neue Gewalt wurde weltweit kritisiert. US-Präsident George W. Bush sagte, es sei „beunruhigt“ und rief zum entschlossenen Vorgehen gegen Terroristen auf. Bundesaußenminister Joschka Fischer meinte, die Anschläge seien „weitere gezielte Versuche, mit Terror und Gewalt einen Einstieg in eine politische Lösung zu torpedieren“. Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteilte den Anschlag „wie wir alle Anschläge in Israel verurteilen“. Ihre Erklärung machte Israels Ministerpräsident Ariel Scharon dafür verantwortlich, dass Gewalt und Gegengewalt außer Kontrolle geraten seien.

Israels Reaktionen

Die israelische Regierung sagte nach dem Anschlag von Safed die für diese Woche geplante Gespräche mit führenden palästinensischen Politikern ab. Allerdings beschlossen Scharon und seine wichtigsten Minister, geplante Erleichterungen für die seit Monaten unter Besatzung leidende palästinensische Bevölkerung umzusetzen. Im Westjordanland zerstörten Soldaten mindestens zehn Häuser mutmaßlicher Extremisten.

Quelle: ntv.de

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