Sondierungsgespräche in Hessen Bouffier verhandelt mit SPD und den Grünen
23.09.2013, 20:19 Uhr
Die hessische CDU muss sich nach einem neuen Koalitionspartner umschauen - da wäre etwa die SPD.
(Foto: dpa)
Schwarz-Gelb ist abgewählt - nicht nur im Bundestag, sondern auch in Landesparlament in Hessen. Dort macht die CDU nun den Weg frei für Sondierungsgespräche mit der SPD. Aber auch mit den Grünen will sie sprechen.
Nach der Landtagswahl in Hessen wird die CDU sowohl die SPD als auch die Grünen zu Sondierungsgesprächen über eine mögliche Koalition einladen. Ein kleiner Parteitag der CDU gab Parteichef und Ministerpräsident Volker Bouffier am Abend grünes Licht. Die Entscheidung der 150 Delegierten sei einstimmig gefallen, sagte Bouffier. Inhaltliche Vorbedingungen habe er nicht, doch klar sei, dass die stärkste Partei den Ministerpräsidenten stellen werde: "Über Inhalte muss man erst einmal sprechen."
Über die Erfolgsaussichten der Gespräche wollte sich Bouffier nicht äußern: "Das wird man sehen, ob es gelingt." Am Ende komme es darauf an, wieviel inhaltliche Übereinstimmung erzielt werden könne. "Das ist ein ehrliches Angebot, und das geht auch an beide." Es gehe nicht darum, Formelkompromisse zu erreichen: "Unser Ziel ist schon, eine stabile Grundlage zu schaffen."
Spätestens am Vormittag des nächsten Tages werde das Gesprächsangebot per Bote an die beiden Parteien überbracht. Die CDU werde zuerst mit der größten Fraktion sprechen, der SPD. Bouffier warnte die Sozialdemokraten zugleich erneut, nicht mit der Linken zu regieren.
Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis ist die CDU mit 38,3 Prozent erneut stärkste Partei in Hessen. Die bisher mitregierende FDP rettete sich - entgegen aller anfänglichen Hochrechnungen - mit 5,0 Prozent doch ins Parlament. Für eine Fortsetzung der Koalition reicht das aber nicht. Die SPD legt kräftig zu auf 30,7 Prozent. Die Grünen kommen auf 11,1 Prozent und die Linken auf 5,2. Die eurokritische Alternative für Deutschland holte aus dem Stand 4,0 Prozent.
Quelle: ntv.de, dpa