Klimabelastung von Dienstwagen Bouffiers Auto ist Dreckschleuder
10.04.2013, 15:14 Uhr
Bouffier, hier zu Besuch bei Opel, fährt einen Audi A8.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zum siebten Mal nimmt die Umwelthilfe die Dienstwagen der Politiker unter die Lupe. Überraschend: Das grün-rot regierte Baden-Württemberg bekommt gleich vier "Rote Karten" wegen zu klimaschädlicher Wagen - positiv schneidet dagegen Hamburg ab. Doch den übelsten Umweltverschmutzer steuert Hessens Ministerpräsident.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ist nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe der größte Klimasünder unter den Spitzenpolitikern, was den eigenen Dienstwagen betrifft. Die Organisation nahm in einer in Berlin vorgestellten Untersuchung 171 Dienstwagen von Politikern unter die Lupe. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) musste dabei eine "Gelbe Karte" einstecken. Mit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) erhielt ein Mitglied des Kabinetts die "Rote Karte", die die DUH vergibt, wenn der CO2-Ausstoß den EU-Zielwert von 130 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer um mehr als 40 Prozent übersteigt. Besonders gute Noten bekam Hamburgs Senat.
Bouffiers Wagen, ein Audi A8, kommt laut DUH auf 277 Gramm CO2-Ausstoß. Unter den Bundesministern fährt Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) der Untersuchung zufolge den klimafreundlichsten Wagen. Besonders klimafreundlich ist mit 109 Gramm der Hybridwagen von Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne). Die Untersuchung wurde zum siebten Mal durchgeführt.
Mit Hamburg unterschreitet erstmals ein ganzes Landeskabinett den EU-Zielwert. In diesem Fall gibt es die "Grüne Karte". Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und seine Senatskollegen landeten bei durchschnittlich 128 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer. "Dabei fährt dort auch keiner Fiat Panda oder VW Lupo", meinte DUH- Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Als "enttäuschend" stufte die DUH das Abschneiden des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ein. Der Grünen-Politiker erhielt für 193 Gramm CO2 pro Kilometer die "Rote Karte". Insgesamt erhielten in der Regierung vier Mitglieder eine "Rote Karte" - das sind so viele wie in keinem anderen Bundesland. Schlusslicht im Länderranking ist gemessen am durchschnittlichen CO2-Ausstoß aller Minister-Dienstwagen Niedersachsen. Die Ergebnisse spiegeln jedoch noch den Wagenpark des Ende Januar abgewählten schwarz-gelben Kabinetts in Hannover wieder.
Quelle: ntv.de, dpa