Politik

"Mission erfüllt" Breivik ergab sich am Telefon

Eine norwegische Zeitung veröffentlicht den Inhalt eines Telefonats, das der Attentäter Anders Behring Breivik mit der Polizei geführt hat. In dem 3-Sekunden-Gespräch meldet Breivik die Vollendung seiner Mission und ergibt sich. Die Polizei will den Bericht nicht kommentieren.

Der geständige Attentäter von Norwegen, Anders Behring Breivik, hat unmittelbar nach dem Massaker auf der Insel Utøya in einem kurzen Anruf an die Polizei erklärt, er habe seine "Mission" erfüllt. "Breivik. Kommandeur im anti-kommunistischen Widerstand gegen die Islamisierung. Mission erfüllt, und ich werde mich der Delta Truppe ergeben", sagte der 32-Jährige in seinem Anruf an den Polizeinotruf 112 am 22. Juli, wie die Boulevardzeitung "Verdens Gang" berichtete.

Breivik auf der Insel Utøya.

Breivik auf der Insel Utøya.

(Foto: dpa)

Demnach dauerte der Anruf nur drei Sekunden. Versuche der Polizei, den Anrufer wieder ans Telefon zu bekommen, seien fehlgeschlagen. Eine Minute später wurde er von Angehörigen der Polizei-Eliteeinheit Delta festgenommen. Der Osloer Polizeisprecher Henning Holtaas bestätigte, dass es einen Anruf von Breiviks Handy gab. Es könne aber noch nicht bestätigt werden, dass er tatsächlich selbst gesprochen habe. Den Bericht von "Verdens Gang", wonach das Handy bisher nicht gefunden wurde, wollte Holtaas ebenso wenig kommentieren wie den angeblichen Inhalt des Gesprächs.

, hat gestanden, am 22. Juli auf der Insel Utøya nahe der norwegischen Hauptstadt 69 überwiegend jugendliche Teilnehmer eines Sommerlagers der regierenden Arbeiterpartei erschossen zu haben. Er bekannte sich auch zu dem Bombenanschlag im Osloer Regierungsviertel, bei dem rund anderthalb Stunden vor dem Massaker auf Utøya acht Menschen getötet worden waren.

Ein Land trauert

Noch immer bringen die Norweger Blumen zum Osloer Dom.

Noch immer bringen die Norweger Blumen zum Osloer Dom.

(Foto: AP)

In zahlreichen norwegischen Städten und Dörfern finden unterdessen weitere Begräbnisse nach den beiden Anschläge statt. Insgesamt waren 77 Menschen ums Leben gekommen, darunter acht durch eine von Breivik im Osloer Regierungsviertel platzierte Autobombe.

In der Nacht begannen Stadtangestellte mit der Räumung Abertausender Blumensträuße vor dem Osloer Dom und an zahlreichen anderen Plätzen der Innenstadt. Die zahllosen Trauergrüße aus der Bevölkerung und auch von Kindern zum Zeichen der Verbundenheit mit den Terroropfern hinterlassene Stofftiere werden ebenfalls eingesammelt. Norwegens Landesarchiv will alle Briefe und Gegenstände aufbewahren und möglicherweise später auch ausstellen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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