Politik

London spricht von Versehen Briten drohen EU-Bürgern mit Ausweisung

Noch können EU-Bürger in Großbritannien uneingeschränkt arbeiten und leben.

Noch können EU-Bürger in Großbritannien uneingeschränkt arbeiten und leben.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Die Vorbereitungen in Großbritannien auf den Brexit laufen anscheinend auf Hochtouren. Unter ungeklärten Umständen verschickt das Innenministerium fälschlicherweise mehrere Briefe an EU-Bürger. Sie werden aufgefordert, das Land zu verlassen.

Das britische Innenministerium hat bestätigt, etwa 100 Menschen aus der EU und anderen europäischen Ländern versehentlich mit einer Abschiebung gedroht zu haben. Es wurden mehrere Briefe verschickt, in denen die Betroffenen aufgefordert werden, das Land laut Einwanderungsgesetz zu verlassen. Der Fehler sei aufgefallen, nachdem bereits an die 100 Briefe verschickt worden waren. "Eine begrenzte Anzahl wurde falsch adressiert und wir untersuchen, wie das passieren konnte. Wir werden uns mit jedem einzelnen in Verbindung setzen und mitteilen, dass sie das Schreiben ignorieren können", erklärte ein Sprecher des Innenministeriums die missliche Lage.

Die Aufenthaltsrechte von EU-Bürgern in Großbritannien blieben selbstverständlich unverändert, hieß es. Ausgangspunkt waren die Recherchen des "Guardian" zum Fall einer Wissenschaftlerin aus Finnland, die ebenfalls einen solchen Bescheid bekommen hatte. Sie hatte nach dem Brexit-Votum im vergangenen Jahr einen Antrag auf eine Niederlassungserlaubnis gestellt. Der Antrag wurde abgelehnt, die Frau aufgefordert, Großbritannien innerhalb eine Monats zu verlassen, obwohl sie mit einem Briten verheiratet ist.

Etwa 3,2 Millionen EU-Bürger leben derzeit in Großbritannien. Sie brauchen dafür bislang keine besondere Erlaubnis. Das könnte sich nach dem geplanten Austritt des Landes aus der EU im März 2019 ändern. Das Thema wird auch ein wichtiger Gegenstand der kommenden Brexit-Verhandlungen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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