Verdächtiger ist ein Kommilitone Bruder von Shahak Shapira krankenhausreif geschlagen
04.02.2024, 17:55 Uhr Artikel anhören
"Er wurde operiert und es geht ihm ok", schrieb Shapira auf X über den Gesundheitszustand seines Bruders.
(Foto: picture alliance / Henning Kaiser/dpa)
In Berlin kommt es zu einem Angriff auf einen jüdischen Studenten. Dabei soll ein propalästinensisch eingestellter Kommilitone dem Opfer ins Gesicht geschlagen und auf den Studenten eingetreten haben. Comedian Shahak Shapira teilt mit, dass es sich bei dem Verletzten um seinen Bruder handelt.
Ein 23-jähriger Student soll einen 30 Jahre alten jüdischen Kommilitonen in Berlin angegriffen haben. Der Tatverdächtige soll den Mann geschlagen und auf ihn eingetreten haben. Der 30-Jährige kam mit Gesichtsfrakturen stationär in ein Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte. Hintergrund der Tat soll ein Streit über den Nahost-Konflikt gewesen sein.
Auf X schrieb Comedian Shahak Shapira, dass es sich bei dem Opfer um seinen Bruder Lahav handelt. "Er wurde operiert und es geht ihm ok", so Shapira. Es habe jedoch entgegen den Angaben der Polizei keinerlei politische Debatte gegeben, bevor der 23-Jährige zuschlug. "Er wurde vom Angreifer in der Bar erkannt, dieser ist ihm und seiner Begleitung gefolgt, hat sie aggressiv angesprochen und ihm dann unangekündigt ins Gesicht geschlagen", beschreibt Shapira die Tat.
Lahav und Shahak sind die Enkel von Amitzur Shapira. Er war der Leichtathletik-Trainer der israelischen Delegation bei den Olympischen Spielen 1972 in München und wurde beim Massaker an den israelischen Sportlern durch die Terrororganisation "Schwarzer September" ermordet. Shahak Shapira wurde am Silvesterabend 2014 von einer Gruppe Männern antisemitisch attackiert. Der Vorfall fand überregional Beachtung.
Ermittler finden Tatverdächtigen an seiner Anschrift
Der Polizei zufolge war Lahav Shapira, dessen Name in der Polizeimeldung allerdings nicht genannt wird, Freitagnacht kurz vor Mitternacht mit einer 24 Jahre alten Bekannten in Berlin-Mitte unterwegs, als sie auf den Mitstudierenden trafen. Laut Polizeibericht seien die beiden Männer dann in einen Streit geraten. Shapira habe dabei proisraelische Ansichten, der 23-Jährige propalästinensische Ansichten vertreten.
Im Laufe der Diskussion soll der Jüngere seinen Kommilitonen gleich mehrmals unvermittelt ins Gesicht geschlagen haben, woraufhin dieser zu Boden stürzte. Anschließend habe er auf den am Boden liegenden Shapira eingetreten, heißt es weiter.
Der Tatverdächtige sei daraufhin zunächst geflüchtet. Kurze Zeit später fanden ihn die Ermittler an seiner Anschrift. Die Beamten durchsuchten aufgrund einer richterlichen Anordnung seine Wohnung und stellten sein Handy sicher, nun ermittelt der Staatsschutz. Der 30-Jährige sei sofort in die Klinik gebracht worden.
Bei den Männern handelt es sich offensichtlich um Studenten der Freien Universität Berlin, wie eine Reaktion der Institution auf X belegt: "Wir sind tief betroffen. Die Freie Universität Berlin steht für Offenheit und Toleranz und distanziert sich von jeglicher Form von Hetze und Gewalt."
Quelle: ntv.de, lve/spl/dpa