Politik

Vertrag mit Russland gekündigt Bulgarien verzichtet auf AKW

An die Stelle des AKW soll ein Gaskraftwerk gebaut werden.

An die Stelle des AKW soll ein Gaskraftwerk gebaut werden.

(Foto: REUTERS)

Den Streit zwischen dem EU-Mitglied Bulgarien und Russland über das gemeinsame AKW-Projekt Belene hat Moskau verloren. Die Regierung in Sofia verzichtet auf den Bau des an der Donau geplanten Atomkraftwerks. Unklar ist, ob Bulgarien einen Schadenersatz an Russland zahlen muss.

Bulgarien steigt aus dem Vertrag mit Russland zum Bau des Atomkraftwerks in Belene an der Donau aus. Es werde kein Nuklearkraftwerk in der nordbulgarischen Stadt geben, zitierte der bulgarische Radiosender BNR Vize-Finanzminister Wladislaw Goranow nach einer Kabinettssitzung. Stattdessen werde an der Stelle ein Gaskraftwerk gebaut.

Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow hatte in den vergangenen Tagen mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin über die Zukunft des Projekts gesprochen.

Das Bauprojekt war seit der Vertragsunterzeichnung 2008 mit dem russischen Unternehmen Atomstrojexport von Streitigkeiten zwischen Russland und Bulgarien über den Preis der Anlage geprägt. Im Jahr 2009 zog sich schließlich RWE aus dem Projekt zurück; der deutsche Energieriese sollte 49 Prozent an dem Kraftwerk halten. Weil kein neuer Investor gefunden wurde, deutete die bulgarische Regierung bereits in der Vergangenheit an, dass das Projekt gefährdet sein könnte.

Einer der beiden Reaktoren wurde nach Angaben von Atomstrojexport allerdings bereits fertiggestellt. Den Worten Goranows zufolge soll er komplett bezahlt und dann für das bereits existierende bulgarische Akw Kosloduj genutzt werden. Im Bemühen, eine eventuelle Klage aus Moskau gegen den Ausstieg Sofias aus dem Vertrag abzuwenden, will Bulgariens Wirtschafts- und Energieminister Delian Dobrew nach Moskau reisen.

Quelle: ntv.de, AFP

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