Opfer und Aussichten Bush-Rede zu Irak
07.04.2008, 09:38 UhrUS-Präsident George W. Bush will noch in dieser Woche eine Rede an die Nation über die Lage im Irak halten. Am Donnerstag werde Bush sich unter anderem zu der Entscheidung äußern, die Stationierungszeit von 15 auf zwölf Monate zu reduzieren, berichtete der Fernsehsender CNN unter Berufung auf informierte Kreise in Regierung und Kongress. Bushs Sprecherin Dana Perino erklärte, sie wäre nicht überrascht, wenn der Präsident in dieser Woche etwas über den Irak sagen sollte.
Am Dienstag werden der Oberbefehlshaber im Irak, General David Petraeus, und der US-Botschafter im Irak, Ryan Crocker, vor dem Kongress über die Lage im Land berichten. Auch die Frage der psychischen Belastungen für die Truppe soll dann erörtert werden. US-Soldaten, die mehrfach im Irak eingesetzt werden, leiden nach einem Bericht der "New York Times" auffallend häufig unter Stress- und Angstsymptomen.
Unter den Truppen, die drei oder vier Mal an die Front kommen, zeigten über ein Viertel "Anzeichen von Ängsten, Depression oder akutem Stress", ergaben offizielle Untersuchungen der Armee über den psychischen Gesundheitszustand der Soldaten. "Armeeführer äußern sich zunehmend alarmiert über den mentalen Gesundheitszustand von Soldaten", schreibt das Blatt.
Nach der Gewaltwelle
Seit der Invasion im März 2003 haben rund 513.000 US-Soldaten im Irak gedient, über 197.000 seien mehrfach stationiert gewesen. 53.000 Soldaten seien drei Mal oder noch häufiger in den Irak geschickt worden.
Nach der jüngsten Gewaltwelle im Irak wollen die USA ihren Truppenabzug aus dem Land um mindestens einen Monat verzögern. Zuletzt waren am Sonntag drei US-Soldaten in Bagdad bei zwei Raketenangriffen getötet worden. 31 US- Soldaten wurden verwundet. Damit seien seit Beginn des Irakkriegs vor gut fünf Jahren 4.022 US-Soldaten ums Leben gekommen. Fast 30.000 seien verletzt worden.
Bush habe die Absicht, den Vorschlägen des Generals zu folgen und die Truppenstärke nach dem bereits beschlossen Abzug von 30.000 Mann bis zum Sommer nicht weiter zu reduzieren. Dies würde bedeuten, das nach wie vor etwa 140.000 US- Soldaten im Irak bleiben sollen, berichtete die "New York Times".
Quelle: ntv.de