Politik

Kritik kommt aus Bayern CDU verteidigt Reform des Handwerkerbonus

Handwerkerleistungen von der Steuer absetzen? Das soll bald weniger bringen.

Handwerkerleistungen von der Steuer absetzen? Das soll bald weniger bringen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Arbeitskosten von Handwerkern können von der Steuer abgesetzt werden. Die Koalition will dies nun ändern, zugunsten einer anderen Förderung. Während die CDU die Pläne verteidigt, bezeichnet sie Bayerns Finanzminister Söder als "kontraproduktiv".

Nach Berichten über geplante Kürzungen beim Handwerkerbonus hat Unionsfraktionsvize Michael Fuchs die Pläne verteidigt. Letztlich sei das Gesamtpaket entscheidend, denn es gehe um größtmögliche Impulse für Energieeffizienz und für das Handwerk, sagte der CDU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hatte am Montag berichtet, dass die Regierung erwägt, den Handwerkerbonus zu kürzen, um im Gegenzug die energetische Gebäudesanierung mit Hilfe einer steuerlichen Förderung auszubauen. Bislang können Steuerzahler 20 Prozent der Arbeitsleistung von Handwerkern von der Steuerschuld abziehen, maximal 1200 Euro im Jahr. Die Gesamthöhe soll sich demnach zwar nicht ändern, künftig würden aber nur noch Handwerkerrechnungen ab 300 Euro Arbeitskosten angerechnet.

Fuchs bezeichnete das als einen "denkbaren Ansatz". Die Pläne seien auch "gut für die Konjunktur", sagte er der NOZ. Die Chance zur Durchsetzung der energetischen Gebäudesanierung müsse jetzt genutzt werden, so Fuchs. "Wir kommen hier nicht an Überlegungen zur Gegenfinanzierung vorbei."

Scharfe Kritik von Söder

Laut "Süddeutscher Zeitung" plant die Koalition alternativ nicht die Anhöhung des Untergrenze auf 300 Euro, sondern eine generelle Kürzung des Handwerkerbonus. Demnach soll die Quote von 20 auf 15 Prozent gesenkt werden. Laut SZ rechnet die Regierung durch die Kürzung des Handwerkerbonus' intern mit Mehreinnahmen von bis zu 400 Millionen Euro.

Kritik an den Plänen kam hingegen aus Bayern. Finanzminister Markus Söder sagte der SZ, es sei "widersprüchlich und kontraproduktiv", den Bürgern einen Steuervorteil zu nehmen, um damit eine neue Vergünstigung finanzieren zu können. Zudem handle es sich um eine Steuererhöhung, weil Reparaturen am Haus auf diesem Weg teurer würden, so der CSU-Politiker.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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