Absolute Mehrheit am Horizont CSU galoppiert wieder
12.01.2011, 15:56 UhrIn der Landesregierung Bayerns sitzt seit 2008 die FDP mit am Kabinettstisch, die Christsozialen waren in ihrem Selbstverständnis erschüttert. Jetzt galoppiert die Partei wieder in Richtung absolute Mehrheit. Die Fraktion jubiliert.
CSU-Chef Horst Seehofer oder Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg - wer ist verantwortlich für den Aufschwung?
(Foto: dpa)
Nach jahrelanger Durststrecke kann die CSU in Bayern wieder auf eine absolute Mehrheit hoffen. In der jüngsten Umfrage von Infratest dimap kommt die Regierungspartei auf 46 Prozent, was unter Umständen für eine absolute Mehrheit der Sitze im Landtag reichen könnte, wie das Bayerische Fernsehen bekanntgab. SPD und Grüne liegen danach in Bayern derzeit gleichauf mit je 17 Prozent. Die FDP käme mit sechs Prozent wieder ins Parlament, die Freien Wähler würden hingegen mit vier Prozent den Einzug in den Landtag verpassen.
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wertete die Ergebnisse als Bestätigung für die "engagierte und solide Arbeit" der Partei und von Parteichef Horst Seehofer, mahnte aber zugleich: "Deswegen muss man nicht übermütig werden." Die CSU-Landtagsfraktion regierte auf ihrer Klausurtagung in Kreuth begeistert, wie Teilnehmer berichteten. Umweltminister Markus Söder sagte: "Das ist ein Erfolg für die ganze CSU und für Horst Seehofer."
Allerdings hatte es zuvor Diskussionen darüber gegeben, wer den Aufschwung zu verantworten habe - Seehofer oder der in der Öffentlichkeit äußerst beliebte Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Sogar eine Kampfabstimmung über den Parteivorsitz im Herbst scheint möglich, auch wenn der CSU-Chef sich inzwischen Schweigen auferlegt hat.
Seit die CSU bei der Landtagswahl im September 2008 auf 43,4 Prozent abstürzte, regiert sie auch in Bayern in einer Koalition mit der FDP. In einigen Umfragen waren die Christsozialen nach der Wahl noch weiter abgestürzt. Im Vergleich zum Bayerntrend vor einem Jahr hat die CSU nun in der jüngsten Umfrage um fünf Prozentpunkte zugelegt. Die SPD ist unverändert, die FDP verlor fünf Prozentpunkte. Die Grünen legten zwei Punkte zu, während die Freien Wähler zwei verloren. Die Linke würde mit vier Prozent nach wie vor den Einzug in den Landtag verpassen.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa