Politik

Wegen "Wirtschaftsverbrechen" China bringt Ai vor Gericht

Die Befürchtungen der Verwandten des verhafteten chinesischen Künstlers Ai Weiwei scheinen sich zu bestätigen: Offiziellen Verlautbarungen zufolge bereitet China einen Prozess wegen angeblicher Wirtschaftsverbrechen vor. Weitere Information sickern nicht durch, der Aufenthaltsort Ai Weiweis bleibt weiter unbekannt.

Der Aufenthaltsort von Ai Weiwei ist noch immer unbekannt.

Der Aufenthaltsort von Ai Weiwei ist noch immer unbekannt.

(Foto: REUTERS)

Der von den chinesischen Behörden festgenommene Künstler und Bürgerrechtler Ai Weiwei soll sich jetzt wegen "Wirtschaftsverbrechen" vor Gericht verantworten. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, ohne nähere Angaben zu dem angeblichen Verbrechen oder zum Aufenthaltsort von Ai Weiwei zu machen. Seine Frau Lu Qing erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters telefonisch, die Familie werde den nächsten Schritt abwarten, wenn ihr Mann der Wirtschaftsvergehen beschuldigt werde. Mehr dürfe sie auf Geheiß der Behörden ausländischen Journalisten nicht sagen.

Der weltweit bekannte Künstler, der sich auch häufig in Deutschland aufhielt, war am Sonntag von der Grenzpolizei am Flughafen Peking festgenommen worden und ist seither verschwunden, was internationale Proteste auslöste. Er wollte nach Hongkong fliegen. Am 29. April wollte er außerdem eine Ausstellung in Berlin eröffnen.

Erst am Mittwoch hatten Chinas Staatsmedien ihr Schweigen gebrochen und erstmals über den Fall berichtet. Der Bürgerrechtler sei ein "Außenseiter der chinesischen Gesellschaft", hieß es in einem in der Zeitung "Global Times" veröffentlichten Kommentar. "Ai Weiwei tut Dinge, die sich andere nicht herausnehmen. Er ist nah an die rote Linie des chinesischen Rechts gekommen", schrieb das englischsprachige Sprachorgan der Kommunistischen Partei.

Quelle: ntv.de, dpa

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